Mikroplastik, nein danke! »Auf Plastik verzichten ist nicht nur gut für die Umwelt, es ist vor allem auch befreiend!« Nadine Schubert Sie kaufen möglichst verpackungsfrei und meiden Plastiktüten? Super! Doch nicht immer ist Plastik auf den ersten Blick sichtbar, z.B. in Form von Mikroplastik. Wo es enthalten ist und was Sie dagegen tun können, zeigt Nadine Schubert – und präsentiert viele weitere neue Ideen für ein plastikfreies Leben. Nadine Schubert Noch besser leben ohne Plastik oekom verlag, München 112 Seiten, Broschur, komplett vierfarbig, 13,– Euro ISBN: 978-3-96238-087-8 Erscheinungstermin: 03.08.2018 Auch als E-Book erhältlich oekom.de DIE GUTEN SEITEN DER ZUKUNFT DIE GUTEN SEITEN DER ZUKUNFToekom.deGrünkohl statt Braunkohle!Die neue Ausgabe des taschenGARTEN steht im Zeichen der Klimakrise – mit Strategien für den Aufbau eines gesunden Bodens, Pflanzenwahl und Tipps zur Bewässerung. Zudem gibt es viele Infos rund um das oftmals vernachlässigte Blattgemüse wie Sauerampfer, Federkohl und Wintersalat.Anja Banzhaf, Ann Kathrin Bohner, GartenWerkStadt Marburg (Hrsg.)taschenGARTEN 2024Gärtnern im Klimawandel. Grünkohl statt Braunkohle!192 Seiten, Gebunden, vierfarbig mit Illustrationen, Gummiband und Lesebändchen, 20 EuroISBN 978-3-98726-002-5Erscheinungstermin: 06.06.23Auch als E-Book erhältlich

14 22 Was hier zu Rückenschmerzen führt, ist ein Triggerpunkt in der Bauchmuskulatur. Triggerpunkte sind verhärtete Zonen, die in andere Körperregionen ausstrahlende Schmerzen auslösen. Mehr Balance im Herbst: Mit einfachen Routinen aus dem Ayurveda können Sie jeden Tag etwas für Ihre Gesundheit tun. INHALT 5 | 2023 BIO-CHALLENGE: WENIGER PLASTIK Schaffen es Anni Reeh und Christine Fischer vom BIO-Team, 30 Tage Plastik zu vermeiden? Gesundheit ENDLICH SCHMERZFREI Der Physiotherapeut Roland Gautschi erklärt, wie Sie verspannte Punkte in Ihren Muskeln massieren können, um Schmerzen zu lindern. AYURVEDA-RITUALE BIO stellt Ihnen die ayurvedische Tagesroutine vor – ganz leicht im Alltag umsetzbar! INKONTINENZ Diese Therapien, Medikamente und Eingriffe bringen die Lebensqualität zurück. 10 14 22 28 4 HEILEN MIT KÄLTE Folge 8 der Kolumne „Die Welt der Alternativ- Therapien“ von Prof. Dr. Andreas Michalsen. 34 Ernährung TOMATEN Wie gesund sind Tomaten in verarbeiteter Form? BIO klärt auf und empfiehlt Lieblingsprodukte. 36 GEFLÜGEL Diese Bio-Höfe verkaufen Köstlichkeiten von artgerecht gehaltenen Hähnchen, Puten und Enten. 42 HAGEBUTTE Folge 2 unserer Kolumne „Regionale Powerfoods“ von Johanna Zielinski. 46 5 | 2023

MAGAZIN Gemeiner Wacholder Gesund durch den Herbst Wacholder ist bekannt als Grundzutat für Gin oder als Gewürz in Sauerkraut- und Wild- gerichten. Was viele nicht wissen: Auch als Heilmittel hat er eine lange Tradition. In Form von Öl, Tinkturen, Kapseln, Tee oder Bade- zusätzen wirkt er gegen allerlei Beschwerden. Das Kauen der getrockneten Wacholder- beeren hilft gegen Mundgeruch und regt die Verdauung an. Wacholdertee verbessert die Durchspülung der Nieren und erhöht die Aus- scheidung von Wasser, wodurch Harnwegs- infektionen vorgebeugt wird. Unter den Nadelgehölzen ist der Wacholder am weitesten verbreitet und von der Arktis bis etwa auf Höhe Nordafrikas und Mexikos auf der gesamten Nordhalbkugel zu finden. Seine heilende Wirkung verdankt er vor allem seinen ätherischen Ölen. Grundsätzlich können alle Teile des Gemeinen Wacholders verwendet werden, meistens nutzt man jedoch die blauen, erbsengroßen Beeren. Wobei es sich genau genommen gar nicht um Beeren handelt, sondern um Scheinfrüchte: die weiblichen Samenzapfen des Strauchs. Gegen Gelenkbeschwerden empfiehlt sich eine Wacholdertinktur zur äußerlichen Anwendung. Diese können Sie ganz einfach selbst herstellen: Eine kleine Handvoll Wacholderbeeren in einem Mörser zerkleinern, in 200 ml Alkohol (40 Pro- zent Alkoholanteil) einlegen und das Gemisch zwei Wochen lang ziehen lassen. Aber Achtung: Aufgrund der großen Verwechslungsgefahr mit giftigen Wacholderarten sollten Sie die Beeren nicht selbst sammeln. Kaufen Sie diese statt- dessen in der Apotheke oder im Bioladen. Pflanzenporträt kleine Baum wächst bis zu zwölf Meter hoch • zählt zur Familie der Zypressengewächse • der immergrüne Strauch oder • Erntezeit der Beeren: Spätherbst (ab Oktober) • Gesunde Inhaltsstoffe: Ätherische Öle, Bitterstoffe, Flavonoide, Zitronensäure, Gerbstoffe, Zink 5 Tipps gegen Kopfschmerzen Wenn die Blätter langsam von den Bäumen fallen und eine kühle Brise durch die Luft zieht, ist der Herbst in vollem Gange. Von Kopfschmerz Geplagte kämpfen dann oft mit den raschen Wetter- wechseln und Temperatureinbrüchen. Mit unseren Tipps sagen Sie den lästigen Beschwerden den Kampf an. 1. Kopf warm halten Schon leichte Temperaturabfälle können dazu führen, dass das Blut in der Kopfhaut abkühlt und sich die Muskulatur verkrampft. Einige Menschen reagieren darauf mit Kopf- schmerzen. Tragen Sie im Herbst deshalb möglichst oft eine winddichte Mütze – auch dann, wenn Sie die Kälte noch nicht aktiv wahrnehmen. 2. Stress vermeiden Gönnen Sie sich Entspannungspausen, sei es durch Atem- übungen, Meditationen oder lange Spaziergänge. Essen und trinken Sie regelmäßig und nehmen Sie Ihre Mahlzeiten lang- sam im Sitzen ein. Auch ein erholsamer Schlaf ist wichtig, um Kopfschmerzen vorzubeugen. Wie Sie nachts erfolgreich zur Ruhe finden, lesen Sie ab Seite 48. 3. Pfefferminzöl verwenden Studien belegen: Ätherisches Pfefferminzöl wirkt effektiv gegen Kopfschmerzen. Es entspannt die Muskulatur und hemmt die Bildung von Schmerzstoffen. Massieren Sie dafür einige Tropfen in die Schläfen ein. Achten Sie darauf, dass das Öl nicht in die Augen gerät. 4. Ausreichend bewegen Zu viel Sitzen schadet uns. Es kommt zu Verspannungen im Rücken und Nacken, die auch Kopfschmerzen auslösen können. Bauen Sie deshalb genügend Bewegung in den Alltag ein. Wie wär’s zum Beispiel mit unserem Bewegungstipp auf Seite 8? Wenn Sie viel am Schreibtisch arbeiten, stehen Sie mindestens alle 30 Minuten auf, lassen Sie die Schultern kreisen und dehnen sich. 5. Kaffee gegen Kopfschmerzen? Ein moderater Koffeinkonsum kann bei einigen Menschen Kopfschmerzen lindern, da er die Blutgefäße ver- engt. Bei anderen hat Kaffee jedoch den gegenteiligen Effekt und löst Kopf- schmerz- und Migräneattacken sogar aus. Hier gilt: Erforschen Sie Ihren Körper und probieren Sie, was Ihnen gut tut! 6 5 | 2023

MAGAZIN MAGAZIN Friedvoller Krieger – für mehr Kraft und Stabilität 1 Diese Yoga-Übung verbessert die Flexibilität in der Wirbelsäule, stärkt die Beinmuskulatur und öffnet die Hüften. Mit ihr werden Yogis und Yoginis daran erinnert, in Frieden für die eigenen Ziele einzustehen. Diese Übung stammt aus: MIT YOGA DURCHS JAHR Kassandra Reinhardt, DK Verlag 2022, 175 Seiten, 19,95 Euro 2 1 8 5 | 2023 Und so geht’s:1. Stellen Sie sich aufrecht hin. Atmen Sie ein und setzen dabei den linken Fuß mit einem großen Schritt nach hinten. Drehen Sie den Fuß um 45 Grad, sodass er parallel zum kurzen Mattenende steht. Die Fersen bilden dabei eine Linie.2. Beim Ausatmen beugen Sie das rechte Bein, das Knie-gelenk ist über dem Fußgelenk ausgerichtet. Kippen Sie das Becken leicht nach hinten, um ein Hohlkreuz zu vermeiden. 3. Strecken Sie beide Arme mit den Handflächen nach unten seitlich aus. Der Blick geht über die rechte Hand (Bild 1). 4. Lassen Sie die linke Hand entlang des hinteren linken Oberschenkels bis zur Wade gleiten und strecken Sie den rechten Arm nach hinten und oben aus, um in eine Seitbeuge zu kommen. Der Blick geht nach oben, der vordere Oberschenkel bleibt parallel zur Matte (Bild 2). 5. Fünfmal tief ein- und ausatmen und die Seite wechseln.

Für die BIO- Challenge 2023 versuchen sich Christine Fischer und Anni Reeh vom BIO-Team an sechs Heraus- forderungen für ein gesundes und nachhaltiges Leben – und Sie sind herzlich eingeladen, mitzumachen!

„Manchmal braucht es nur einen kleinen Schubs“ W ir alle wissen: Plastik schadet der Umwelt und unserer Gesundheit. Und wenn uns jemand fragen würde „Möchtest du gerne plastikfrei leben?“, würde wohl fast jede*r mit einem überzeugten „Ja!“ antworten. In den letzten 30 Tagen hat sich mein Bewusst- sein dafür nochmals geschärft, in wie vielen Bereichen sich Kunststoff in unser Leben eingeschlichen hat. Ich wusste zum Beispiel nicht, dass sogar in den allermeisten Kaugummis Plastik enthalten ist. Einmal in der Woche gehe ich gerne im Bioladen oder auf dem Markt einkaufen. Hier besorge ich vor allem Obst und Gemüse – dafür habe ich wie mittlerweile viele Menschen immer einen Stoffbeutel dabei. Alle anderen Lebensmittel, die ich gerne esse, wie zum Beispiel Müsli oder Sojajoghurt, besorge ich im Supermarkt. Hier wird der Plastikverzicht schon deutlich schwieriger. Die Tatsache, dass ich mich im Alltag meist vegan ernähre und auf Bio-Qualität achte, macht es nicht gerade leichter. Ich habe mich in den letzten Jahren durch das entsprechende pflanzenbasierte Sortiment probiert und Lieblingsprodukte gefunden, die in meiner Küche nicht fehlen dürfen – leider sind diese mitunter in Plastik verpackt. Für die Challenge schaute ich mich nach plastikfreien Alternativen um, wurde aber zum Beispiel beim veganen Käse oder beim Tofu schlichtweg nicht fündig. Ich muss ganz ehrlich sagen: Das waren die Momente, in denen ich schwach wurde und als Prämie mit einem BIO-Jahresabo sichern! BUCHTIPPS Jetzt EASY UNVERPACKT. DAS HANDBUCH FÜR DEN EINKAUF IM UNVERPACKT-LADEN Unverpackt e.V., oekom 2022, 112 Seiten, 14 Euro NOCH BESSER LEBEN OHNE PLASTIK Nadine Schubert , oekom 2018, 112 Seiten, 14 Euro 12 trotzdem zugriff. In einigen Bereichen fiel es mir aber auch deutlich leichter, Plastik zu verbannen, als ich ursprünglich dachte. In meinem Supermarkt gibt es eine große Unverpackt-Station, in der Produkte wie Reis, Nüsse oder Linsen abgezapft werden können. Vor der BIO-Challenge war ich dort nur selten vorzufinden, weil ich immer wieder vergessen habe, Gläser und Dosen mitzubringen, oder einfach zu bequem war, zehn Minuten mehr für den Einkauf einzuplanen. Am Anfang der Challenge musste ich mich noch dazu zwingen, die Unver- packt-Station regelmäßig zu nutzen. Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt und sogar Spaß daran ge- Nicht nur wir haben auf Plastik verzichtet. Auch Sie, liebe Leserinnen und Leser, haben die BIO-Challenge angenommen und Ihre Erfahrungen mit uns geteilt. Herzlichen Dank für Ihre Zuschriften! „Mir fehlt als Mutter oft die Zeit“ Das Thema Ihrer Challenge finde ich extrem wichtig. Ich bin Mutter von drei Kindern und möchte gar nicht wissen, wie viel Kunststoffabfall auf mein Konto geht. Ich habe mal gelesen, dass eine Wegwerfwindel 500 Jahre braucht, um sich zu zersetzen! Mir fehlt als Mutter oft schlichtweg die Zeit, bessere Kaufentscheidungen zu treffen. Die Tipps von biomagazin.de haben mich aber trotzdem motiviert und inspiriert. Susanne F. per E-Mail „Es ist nie zu spät, etwas zu ändern“ Zu Beginn lief das Plastikvermeiden bei mir richtig gut. Ein Wochenende musste ich allerdings pausieren. Meine Skat-Runde macht jedes Jahr eine Ausfahrt. Nachhaltigkeit spielt in dieser Runde (leider) keine große Rolle. Ich hatte keine Lust auf lange Diskussionen und wollte keine Spaß- bremse sein, deswegen habe ich meinen Vorsatz gar nicht thematisiert und beim gemeinsamen Einkauf die Wurst in der Plastikverpackung unkommentiert gelassen. Danach fiel es mir aber gar nicht schwer, meine guten, neuen Ge- wohnheiten wieder aufzunehmen. Das hat mich selbst überrascht und mir gezeigt, dass es nie zu spät ist, etwas zu ändern. Peter R. per E-Mail „Die Challenge hat mir richtig Spaß gemacht“ Ich bin regelmäßige Kundin bei uns im Unverpacktladen und finde das Konzept genial. Leider sind bei solchen Ge- schäften die Öffnungszeiten oft sehr eingeschränkt, sodass ich es gut verstehe, dass viele lieber schnell in den Super- markt gehen. Mir hat die Challenge richtig Spaß gemacht, weil ich gesehen habe, wo ich mich noch verbessern kann. Tina K. aus Chemnitz funden, weil ich einfach mit einem besseren Gefühl einkaufe. Wie es das Schicksal so wollte, brauchte ich während der Challenge übrigens auch neues Putzmittel. Statt ein neues Produkt zu kaufen, habe ich ein halbes Stück Kernseife für zwei Stunden in einen Liter heißes Wasser eingelegt und die Lauge dann in eine alte Sprühflasche gefüllt. Ich bin überrascht, wie gut die Oberflächen damit sauber werden. Dadurch spare ich in Zukunft nicht nur Plastik, sondern auch Geld. Mein Fazit: Manchmal braucht es nur einen kleinen Schubs und mehr Motivation, um Plastik im Alltag erfolgreich zu vermeiden. Trotzdem sollte es Verbraucher*innen insgesamt leichter gemacht werden. Dafür wünsche ich mir, dass vor allem die Unternehmen in die Pflicht genommen werden, weniger Kunststoff einzusetzen. k c o t s e b o d a | o k n e m u a n a : O T O F 5 | 2023

GESUNDHEIT 14 5 | 2023 n r e K a l e a h c M i : O T O F

ROLAND GAUTSCHI hat sich auf die Behandlung von Menschen mit chronischen Schmerzen spezialisiert. Der Physiotherapeut, Komplementär- therapeut und Yogalehrer gibt sein Wissen für myofasziale Triggerpunkt-Therapie u.a. an der Berner Fachhochschule weiter. GESUNDHEIT Im Folgenden schauen wir uns einige Entstehungsmechanismen etwas ge- nauer an. Akute, einmalige Faktoren Triggerpunkte können die Folge eines einmaligen Ereignisses mit un- kontrollierter Gewalteinwirkung sein. Beispiele sind, wenn Sie vom Fahrrad gestürzt oder beim Fußball mit einem Mitspieler zusammengestoßen sind. Durch den Aufprall kann das Muskel- gewebe direkt verletzt werden. Auch wenn der Muskel bei einem Unfall akut überdehnt oder überlastet wird, kann es zu Mikroverletzungen im Muskel kommen. Verletztes Muskelgewebe braucht Schonung und Zeit für die Er- holung. Belasten Sie den Muskel zu früh und zu stark, können an den verletzten Stellen Triggerpunkte entstehen. Chronische Überlastung Viele Triggerpunkte entstehen, wenn ein Muskel wiederholt überlastet wird. Einige Situationen sind typisch für chronische Überlastungen, zum Bei- spiel die stereotype Wiederholung derselben Bewegung bei beruflichen Tätigkeiten oder im Sport. Dasselbe gilt für die lang andauernde Haltearbeit eines Muskels in angenäherter oder ge- dehnter Position: Bei stundenlangem Arbeiten am Computer beispielsweise werden bestimmte Schulter- und Armmuskeln monoton belastet. Die aktiven Muskeln sind angespannt. Der Druck im Muskel ist damit erhöht, was zu einer verminderten Durchblutung der Muskulatur führt. Gleichzeitig steigt durch die Aktivität im Muskel der Bedarf an Sauerstoff und Nähr- stoffen. Ist beides nicht ausreichend vorhanden, führt die erhöhte Nach- frage mit der Zeit zu einer Überlastung der Muskulatur. Eine ungeschickte Körperhaltung hat oft zur Folge, dass Muskeln in dieser Art und Weise über- lastet werden. Die Nackenmuskeln müssen beispielsweise andauernd arbeiten, wenn Sie Ihren Kopf gewohn- heitsmäßig nach vorn in Richtung Bild- schirm schieben. Die Nacken- muskeln werden dadurch chronisch fehlbelastet, Triggerpunkte und Kopf- schmerzen können die Folge sein. Wohin der Schmerz ausstrahlt Grundsätzlich können in allen Muskeln Triggerpunkte entstehen und in allen Körperregionen Schmerzen verursachen. Besonders häufig sind: • Nacken- und Kopfschmerzen • Schulterschmerzen • Ellbogenschmerzen • Unterarm-, Hand- und Fingerschmerzen • Schmerzen zwischen den Schulterblättern • Brustkorbschmerzen • Schmerzen im unteren Rücken • Hüft- und Leistenschmerzen • Knieschmerzen • Achillessehnenschmerzen • Unterschenkel- und Fußschmerzen • Kieferschmerzen Oft werden muskulär verursachte Schmerzen nicht als solche erkannt, weil der Ort, an dem der Schmerz entsteht, und der Ort, an dem der Schmerz empfunden wird, meist weit auseinanderliegen. So befindet sich die Quelle von Rückenschmerzen (1) manchmal in der Bauchmuskulatur, während Kopfschmerzen (2) von der Halsmuskulatur herrühren können. Bei vielen Patient*innen ist die Ursache für ein Ellbogenproblem (3) in der Hals- und Schultermuskulatur zu suchen. Beinschmerzen (4) werden häufig von der Gesäßmuskulatur verursacht und wenn die Achillessehne (5) schmerzt, liegt der Ursprung in der Regel in der Wade. 16 5 | 2023 e m e i h T | r e n k c a L e n i t s i r h C : I N O T A R T S U L L I

So massieren Sie Ihre Triggerpunkte 1 Zur Behandlung der Triggerpunkte und Faszien nutzen wir vier manuelle Techniken. Die Behandlung der Triggerpunkte erfolgt gezielt mit den Techniken I und II. Die Techniken werden am gleichen Triggerpunkt 2- bis 5-mal wiederholt und anschließend können weitere Triggerpunkte im gleichen Muskel behandelt werden. Zur Behandlung der Faszien nutzen wir die Techniken II, III und IV. Auch hier ist es sinnvoll, eine Technik einige Male zu wiederholen. 2 Bei der Technik I pressen wir den Triggerpunkt mit einem Finger oder einem Hilfsmittel wie Hartgummiball oder Triggerhölzchen gegen den Widerstand des darunter liegenden Gewebes. Oder wir komprimieren den Triggerpunkt mit zwei Fingern (Bild 1). Dabei üben wir einen konstanten Druck auf den Trigger- punkt aus. Wir halten den Druck zehn bis 60 Sekunden aufrecht und wieder- holen den Vorgang nach einer kurzen Pause mehrmals. Optimal ist, so lange Druck auf den Triggerpunkt auszuüben, bis der Schmerz abnimmt. Manchmal können Sie regelrecht spüren, wie das Gewebe unter Ihrem Finger weicher wird – das ist ein prima Zeichen! Bei der Technik II üben wir mithilfe des Fingers oder eines Hilfsmittels in einer langsamen Bewegung Druck auf den Triggerpunkt selbst sowie die umgebenden Ge- websareale aus (vgl. Bild 1). Der Finger bleibt dabei un- ablässig in Kontakt mit dem Triggerpunkt, das Ausmaß der Bewegung ist klein, das heißt, Sie verschieben Ihren Finger um maximal einen Zentimeter vom Triggerpunkt weg. Die Bewegungsrichtung folgt dem Faserverlauf des Hartspannstrangs. Indem der Finger einige Male langsam hin- und her gleitet, wird der Triggerpunkt dem Druck- und Dehnreiz wiederholt ausgesetzt. Die Anzahl der Wiederholungen hängt von der Empfindlichkeit des Gewebes ab. Optimal ist, wenn die Schmerz- haftigkeit des Triggerpunkts abnimmt und er „ausradiert“ wird. Mit der lang- samen Bewegung werden nicht nur die Triggerpunkte selbst, sondern auch Ver- klebungen und Verkürzungen der Faszien im Bereich des Triggerpunkts gelöst. Die Technik III hilft, die Muskelfaszien zu dehnen (vgl. Bild 2). Dabei gleiten Ihre Finger äußerst langsam in Faserrichtung auf der gesamten Länge des Muskels, also auch außerhalb der Stelle im Muskel, wo der Triggerpunkt liegt. Dadurch wird nicht nur die oberflächliche Faszie des Muskels gedehnt, sondern es werden auch die im Muskel liegenden Bindegewebsstrukturen, die im Zusammenhang mit der Entstehung der Triggerpunkte verkürzt und verklebt sind, geweitet. Die Faszien werden gedehnt, indem Sie breitflächig mit Ihren Knöcheln, dem Ellbogen oder einem Hilfsmittel wie Tennisball oder Faszienrolle mit langsamer Bewegung in Faserrichtung über die gesamte Länge des Muskels Druck ausüben. Die Technik wirkt am besten, wenn Sie den Muskel während der Behandlung leicht dehnen. Die Technik IV zielt darauf ab, Verklebungen zwischen Faszien von Muskeln, die benachbart liegen, zu lösen (vgl. Bild 3). Solche sogenannten Adhäsionen bilden sich sehr häufig infolge lokaler Reizzustände und schmerz- bedingter Bewegungseinschränkungen. Sie können sie lösen, indem Sie mit Ihren Fingern breitflächig und langsam zwischen zwei Muskeln in die Tiefe vor- dringen. Führen Ihre Finger dabei langsam kleine Be- wegungen aus, werden die Verklebungen zwischen den Faszienschichten gelöst. 3 ab, wie fit der Muskel ist. Be- wegungsmangel ist ein Risiko- faktor, der das Entstehen von Triggerpunkten begünstigt. Bedingt durch nicht musku- läre Faktoren wie Probleme in einem Gelenk (etwa durch Ent- zündung oder Abnutzung), einem Nerv oder einem inneren Organ kann sich die Muskulatur ebenfalls unwillkürlich verspannen und wird dabei chronisch überlastet. In diesen Fällen ist, wenn immer möglich, das primäre Problem zu behandeln. Ist beispielsweise ein ent- zündetes Gelenk die primäre Ursache, soll zuerst die Entzündung zum Ab- klingen gebracht werden oder bei einer stark ausgeprägten Abnutzung des Hüftgelenks ist möglicherweise eine Endoprothese-Operation notwendig. Ob eine begleitende Behandlung der als Reaktion entstandenen Trigger- punkte angezeigt ist, sollten Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Therapeuten besprechen. Wie Sie die Triggerpunkte finden Die Therapie myofaszialer Probleme hat zum Ziel, die dauerhaft ver- kürzten Zonen im Muskelgewebe zu lösen und die lokale Durchblutung zu verbessern, das veränderte Binde- gewebe aufzudehnen sowie aufrecht- erhaltende Faktoren zu reduzieren. Triggerpunkte und Faszienstörungen können Sie selbst mit Ihren Händen behandeln. Es ist allerdings eine Heraus- forderung zu erkennen, wo die Ihr Problem verursachenden Trigger- punkte liegen, denn die Ursache für die meisten chronischen Schmerzen liegt nicht an der Stelle, wo Sie die Schmerzen spüren (vgl. Kasten auf Seite 16). Bei akuten Überlastungen gibt das erstmalige Auftreten der Schmerzen manchmal Hinweise auf die betroffene Muskulatur. Oder eine die typischen Schmerzen provozierende Bewegung kann einen Anhaltspunkt geben. Auch diejenigen Situationen, in welchen die Schmerzen zu- be- ziehungsweise abnehmen, lassen e m e i h T | r e d i e n h c S . S : S O T O F 18 18 5 | 2023 5 | 2023

GESUNDHEIT So beugen Sie Triggerpunkten vor und verhindern, dass der Schmerz zurückkommt Mit vier sich ergänzenden Maßnahmen können Sie Schmerzen und Funktions- störungen der Muskeln und Faszien in allen Körperregionen nachhaltig in den Griff bekommen und verhindern, dass Schmerzen zurückkommen: 1. Wichtig ist zu erkennen, ob so- genannte aufrechterhaltende Faktoren (wie beispielsweise eine ungünstige Sitzhaltung oder ein einseitiges Training) vorliegen, die zur chronischen Überlastung der Muskulatur und damit zur Entstehung von Triggerpunkten führen. Diese Faktoren sind – soweit möglich – zu reduzieren. 2. Muskeln mit Triggerpunkten sollten Sie regelmäßig dehnen. 3. Gesun d e B ewe g u n g : M u s ke l n können nur gesund werden und gesund bleiben, wenn sie ausreichend gebraucht werden. Ein individuelles, angemessenes Training ist unver- zichtbar. Im funktionellen Training ist darauf zu achten, nicht nur den zur Kontraktion fähigen Teil des Muskels, sondern auch die nicht-kontraktilen Anteile, sprich das Bindegewebe, angemessen zu trainieren. Auch das Fasziengewebe benötigt für seine Heilung wiederholt spezifische Be- lastungsreize. 4. Selbstbehandlung der Trigger- punkte: Manchmal ist es nicht möglich, die aufrechterhaltenden Faktoren voll- ständig zu beseitigen. Beim körper- lich anstrengenden Beruf als Friseurin beispielsweise werden bestimmte Schulter- und Armmuskeln mono- ton belastet. In solchen Fällen ist es angezeigt, die belasteten Muskeln zwischendurch zu dehnen, zu kräftigen sowie ein- bis zweimal in der Woche selbst zu behandeln. So ist es auch bei körperlich belastenden Tätigkeiten möglich, schmerzfrei zu leben. jeweiligen Muskel. Am besten finden Sie diese Hartspannstränge, wenn Sie einen Finger quer zur Richtung der Muskelfasern bewegen und spüren, ob es Stellen gibt, an denen, wenn Sie mit dem Finger drüberstreichen – plopp – ein Strang springt (vgl. Bild auf Seite 17). In einem zweiten Schritt stellen Sie fest, wo in diesem Hartspann- strang die maximal druckempfindliche Stelle liegt, indem Sie den Strang in seiner ganzen Länge abtasten und dabei die empfindlichste Stelle identi- fizieren. Drittens provozieren Sie diese maximal empfindliche Stelle im Hart- spannstrang mit einem Finger und verstärken den Druck langsam und in zunehmendem Maße. Gelingt es Ihnen, dadurch die Ihnen bekannten Schmerzen auszulösen, haben Sie einen aktiven Triggerpunkt gefunden. Falls Sie die bekannten Symptome re- produzieren können, behandeln Sie den gefundenen aktiven Triggerpunkt sofort. Dafür können Sie vier einfache Techniken anwenden (vgl. Kasten auf Seite 18). Falls Sie jedoch Schmerzen aus- lösen, die vielleicht ausstrahlen, die Sie aber nicht wiedererkennen, haben Sie einen latenten Triggerpunkt ge- funden. Sie behandeln ihn nicht und suchen weiter, bis Sie einen Trigger- punkt finden, von welchem aus Sie die Ihnen bekannten Symptome re- produzieren können. Aufrechterhaltende Faktoren In den allermeisten Fällen klingen myofasziale Schmerzen nach einer Überlastung oder Verletzung spontan wieder ab. Ist dies nicht der Fall, liegt das häufig nicht vorrangig an den Aus- lösern, sondern an Faktoren, die eine spontane Erholung verhindern. Solche sogenannten aufrechterhaltenden Faktoren können vielfältig sein: Vielleicht fehlte es an ausreichender Erholung nach einer akuten Über- lastung der Schulter infolge eines Hundes, der täglich mehrmals an der Leine zieht oder Sie führen eine un- günstige Arbeitsbewegung wiederholt aus, trainieren zu früh wieder nach einer Verletzung oder nehmen häufig eine ungünstige Körperhaltung ein. Wie werden Triggerpunkte und Faszien behandelt? Neben der Selbstbehandlung gibt es weitere Maßnahmen, etwa die Be- handlung von Triggerpunkten mit Akupunkturnadeln. Das sogenannte Dry Needling wird oft und mit gutem Erfolg von speziell ausgebildeten Fachpersonen eingesetzt. Gelegentlich wenden Ärzt*innen Infiltrationen mit einem Lokalanästhetikum an oder sie injizieren Botulinumtoxin. Trigger- punkte lassen sich auch mittels einer Extrakorporalen Stoßwellentherapie therapieren. Gelegentlich kommen, um die Spannung der Muskulatur zu reduzieren und die Schmerzen zu lindern, auch physikalische be- ziehungsweise elektrotherapeutische Anwendungen zum Einsatz. Bei- spiele sind Eisanwendungen, Elektro- therapie, Stoffwechselanregung durch Ultraschall oder auch das Wärmen der Muskeln mithilfe von Fango oder der heißen Rolle. Wenn die Behandlung von chro- nischen myofaszialen Problemen erfolgreich sein soll, müssen auf- rechterhaltende Faktoren erkannt und in die Therapie miteinbezogen werden. BUCHTIPP TRIGGERPUNKTE & FASZIEN. SCHMERZEN SELBST BEHANDELN: HINTERGRÜNDE VERSTEHEN – URSACHEN ERKENNEN – SCHMERZEN LINDERN Roland Gautschi, Trias 2022, 384 Seiten, 29,99 Euro 20 5 | 2023

GESUNDHEIT Pitta besteht aus den Elementen Feuer und Wasser, hier gelten Eigenschaften wie heiß, ölig, leicht und penetrierend. Pitta-Menschen sind meist dynamisch, zielstrebig und diszipliniert, sie besitzen einen mittleren Körperbau und schwitzen schnell. Sie verfügen über ein außerordentliches Energiepotenzial und sind körperlich und geistig sehr leistungsstark. Vata besteht aus den Elementen Luft und Raum (Äther), dem Dosha werden Eigenschaften zugeordnet wie kalt, beweglich, trocken und leicht. Menschen mit einer Vata-Konstitution sind von Natur aus sehr feingliedrige und sensible Persönlichkeitstypen, die sich durch einen schmalen Körperbau, trockene Haut sowie künstlerische und sensitive Fähigkeiten auszeichnen. Kapha besteht aus den Elementen Wasser und Erde, hier gelten Eigenschaften wie stabil, feucht, kalt, schwer und schleimig. Kapha-Menschen zeichnen sich durch ihre innere Stärke und Stabilität aus. Sie sind kräftig gebaut, verfügen über ein gutes Immunsystem und sind äußerst ruhevoll im Umgang mit anderen Menschen und sich selbst. Ayurveda bedeutet so viel wie „die Wissenschaft des Lebens“, abgeleitet aus den Sanskrit-Begriffen „Ayus“ (Leben) und „Veda“ (Wissen). Die Heilkunst wird in Indien seit über 5.000 Jahren angewandt und hat dort auch einen festen Platz im Lehrplan von Universitäten. Sie verbindet medizinisches Wissen, Psychologie und Spiritualität. Im Ayurveda steht der Mensch immer in Verbindung zur Natur und gesundheitliche Fragen werden ganzheitlich betrachtet. Aus den fünf Elementen Äther, Luft, Feuer, Wasser und Erde entstehen im Körper die drei Doshas Vata, Pitta und Kapha – unterschiedliche Prinzipien, die für die Steuerung sämtlicher Abläufe und Funktionen im Körper verantwortlich sind. Jeder Mensch vereint alle drei Doshas, jedoch ist ihre jeweilige Ausprägung individuell. Im Einklang mit den Doshas zu leben, bedeutet, körperlich und seelisch in Balance zu sein. Einen Test finden Sie unter ayurveda-akademie.org (Wissen | Ayurveda | Dosha-Test). 22 5 | 2023

GESUNDHEIT Grieß mit Feigen Zutaten für eine Person: 3–4 EL Dinkelgrieß, 300 ml Hafermilch, 2 Safranfäden, 1/4 TL Vanille, 2 Feigen, 3 EL Wasser, 2 EL Ghee, etwas Waldhonig Zubereitung: Hafermilch mit Safran und Vanille aufwärmen, bis es köchelt. Dann den Grieß mit einem Schneebesen einrühren und aufkochen lassen, bis er schön cremig ist. 1 EL Ghee ergänzen und mit geschlossenem Deckel ziehen lassen. Feigen waschen, in Scheiben schneiden und in Wasser und 1 EL Ghee dünsten, bis sich ein schöner Sud gebildet hat und die Feigen weich sind. Den Grieß mit Feigen anrichten, die Feigen mit dem Sud dazu und als Topping Waldhonig darüber geben. GEWINNSPIEL Wir verlosen drei Ritucharya- Kalender unter biomagazin.de/ gewinnen* Das Rezept stammt aus: Rituale fördern unsere Gesundheit Laut Dr. Marisa Hübner, Ärztin für innere Medizin, Ernährung und Ayurveda, „unterstützen uns Rituale dabei, dass Dinge, die uns guttun – etwa regelmäßige Pausen, kurze Massagen, Spaziergänge, körperliche Übungen wie Yoga oder Stretching, ein kurzer Mittagsschlaf oder schlicht geregelte Essenszeiten – fester Be- standteil unseres Alltags werden“. Denn meist gehen solche kleinen, positiven Dinge im Alltag unter, statt- dessen dominieren Stress und Hektik. Rituale sorgen für mentale Ruhe und fördern die körperliche Regeneration. „Das Einhalten solch schöner Rituale erfordert zwar Selbstdisziplin, aber es stärkt auch die Selbstachtung, wenn wir uns bewusst Zeit für uns nehmen“, weiß Hübner. In allen Kulturen existieren gesund- heitsfördernde Gewohnheiten – so auch im Ayurveda, der altindischen Gesundheitslehre, in der das Leben im Einklang mit der inneren und äußeren Natur von großer Bedeutung ist. Dinacharya (von „Dina“, der Tag und „Acharya“, Meister) nennt man die ayurvedische Tages- routine, die eine Reihe von Maßnahmen umfasst, bei- spielsweise Ölziehen, Atem- übungen, Selbstmassagen und Meditationen. Entgiftung fördern Um den Stoffwechsel gleich zu Beginn des Tages in Schwung zu bringen und damit auch die Verdauung anzuregen, empfiehlt der Ayurveda nach dem Aufstehen ein Glas (0,2 Liter) lauwarmes Wasser zu trinken. Das AYURVEDA- KALENDER RITUCHARYA Dein Leben im Einklang mit den Jahreszeiten, nahrungsglueck.de, 34,99 Euro . 0 8 e t i e S f u a e m h a n l i e t l e i i p s n n w e G r u z n e n o i t a m r o f n I e r e s n u e i S n e t h c a e b e t t i B * k c o t s e b o d a | e l y t S M . : I N E N O T A R T S U L L I ; t a v i r p : O T O F DR. MARISA HÜBNER ist Ayurveda-Ärztin, Internistin und Kräuterexpertin. Sie hat am Immanuel Krankenhaus Berlin und an der Charité Berlin Erfahrungen mit der Naturheilkunde gemacht und war ärztliche Leiterin des komplementärmedizinischen Zentrums JIVITA in Zürich. Heute verbindet sie ihr Wissen aus Schulmedizin, Naturheilkunde und Ernährung als selbstständige Gesundheits- und Ernährungsberaterin. warme Wasser mobilisiert den Darm und sorgt für einen regelmäßigen Stuhl- gang. So beugt man Verstopfung vor und schwemmt zusätzlich Abfallstoffe aus, die sich über Nacht angesammelt haben. Je nach Geschmack und Vor- liebe können Sie dem Wasser etwas Ingwer zugeben, er fördert die Ent- giftung. Bauen Sie also gleich nach der Nachtruhe, anstatt Kaffee oder Tee zu trinken, dieses einfache ayurvedische Ritual in Ihren Alltag ein, tun Sie mit diesem kleinen Schritt bereits Großes für Ihre Gesundheit. Natürlich lässt sich das Wasser auch durch einen an- regenden Kräutertee mit Zitrone oder Ingwer ergänzen. Feste Rituale für die Verdauung „Auch wenn es vielleicht banal klingt“, sagt die Medizinerin Marisa Hübner, „eines der wichtigsten Rituale ist es, dem Körper geregelte Essenszeiten zu bieten. Dabei sollten wir mittags die größte Mahlzeit zu uns nehmen. Dann ist unser Stoffwechsel aktivsten, in dieser Zeit verdaut unser Körper am besten.“ Unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit hängen stark mit der Verdauung zusammen. Daher hat die Verdauung auch im Ayurveda einen hohen Stellenwert und das Verdauungs- feuer agni spielt eine wichtige Rolle. „Mittags sollte es zum festen Ritual 24 5 | 2023

GESUNDHEIT Ayurvedischer Detox-Tee Dieser Tee regt die Verdauung und die Entschlackung an, er entlastet die Leber und passt gut in die reinigende Zeit. Er ist für alle Doshas geeignet, da er harmonisiert und ausbalanciert. Zerstoßen Sie ½ TL ganze Kreuz- kümmelsamen, ½ TL ganze Koriander- samen und ½ TL ganze Fenchelsamen mit einem Mörser, aber nur leicht, damit sich die ätherischen Öle ent- falten können. Alles in ein Sieb geben und in ca. 240 ml heißem, nicht mehr kochendem Wasser für 5–10 Minuten ziehen lassen. Trinken Sie den Tee ab- gekühlt. werden, eine ausgewogene und voll- wertige Hauptmahlzeit einzunehmen“, rät Dr. Hübner. Abends hingegen ist das Verdauungsfeuer wechselhaft. Ein frühes Abendessen, drei bis vier Stunden vor dem Schlafengehen, eignet sich für alle Konstitutionen. „Leichte Gemüse- gerichte oder gut verdauliche Getreide und Hülsenfrüchte in wärmenden und nährenden Suppen und Eintöpfen, Curries, Dals, als Ofen- oder Pfannen- gericht, sind hier empfehlenswert.“ Und das Frühstück? „Das kann man auch mal weglassen, wenn man morgens keinen Appetit hat. Ansonsten wäre nach der Morgenroutine (vgl. Kasten auf Seite 25) ein kleines, leichtes und warmes Porridge ideal, um das träge und noch kleine agni anzuheizen“, er- läutert die Ayurveda-Expertin. Mittagsschlaf tut gut – wenn er kurz ist Pausen sind wertvolle Rituale im All- tag, die Sie durch Atemübungen, Meditationen, Yogaübungen oder Spaziergänge unterstützen können. „Auch das Ritual des Mittagsschlafs kann sehr guttun, um neue Kraft für die zweite Tageshälfte zu sammeln“, sagt Hübner. „Man sollte aber maximal 20 Minuten ruhen, denn ayurvedisch betrachtet nimmt bei Tagesschlaf das Kapha-Dosha (vgl. Kasten auf Seite 22) zu, was zu Schwere und Trägheit führen kann.“ Eine weitere Erklärung dafür, dass man mittags nur einen kurzen Power-Nap halten sollte: Nach rund 20 Minuten wechselt man vom Leicht- in den Tiefschlaf. Wacht man aus dieser tiefen Schlafphase auf, ist man müder als vorher und kommt nur schwer wieder in die Gänge. Wenn möglich, sollte man zudem auf regelmäßige Schlafenszeiten achten, schreibt die Ayurveda-Expertin Sarah Kucera, die ein Buch über alte ayurvedische Rituale für das moderne Leben geschrieben hat (vgl. unseren Buchtipp). Die ideale Schlafenszeit nach dem Ayurveda ist gegen 22 Uhr, wenn der Körper in den Regenerations- modus schaltet und ein natürlicher Reinigungs- und Entgiftungsprozess eintritt. Ausreichend Ruhe und Erholung sind vor allem in Übergangsphasen wie dem Herbst, in denen wir besonders krankheitsanfällig sind, wichtig. Diese Anfälligkeit können wir durch Übergangsrituale abmildern. Als Ritusandhi wird im Ayurveda ein Zeitraum von rund zwei Wochen bezeichnet, der das Ende der einen und den Beginn der darauffolgenden Jahreszeit kennzeichnet. Reinigende und klärende Tees unterstützen die Entgiftung des Körpers in der Über- gangszeit. Tagebuchschreiben hilft beim Verarbeiten Ein klärendes Ritual für die Seele ist das Tagebuchschreiben. Für den Herbst nennt Sarah Kucera das ein „persön- liches Ernteritual“ und rät: „Schreiben Sie in Ihr Tagebuch, was Sie im Laufe des Jahres geleistet haben und wie Sie diese Bemühungen nun zum Abschluss bringen möchten.“ Durch das Schreiben fällt es uns leichter, loszulassen und uns von Situationen, Gewohnheiten oder Beziehungen zu verabschieden, die nicht mehr unserem Wohl dienen. Das Ritual des Tagebuchschreibens eignet sich für den späten Nach- mittag oder Abend, so halten Sie jeden Tag um dieselbe Uhrzeit eine kleine Rückschau. Nutzen Sie diese Zeit im Herbst, um nach innen zu schauen, zu 5 | 2023

GESUNDHEIT 28 5 | 2023

GESUNDHEIT Die feinen anatomischen Unterschiede „Kommt es zu einer Druckerhöhung auf die Blase, wird die Harnröhre gestaucht, ergänzend kippen die seitlichen Prostata- anteile nach innen und fangen den Druck auf.“ Anders bei Frauen: Bei ihnen wird der Druck von oben ungebremst zum Beckenboden weitergegeben. Damit steigt das Risiko, bei Belastung Harn zu verlieren, um ein Vielfaches. Vor allem wenn der Beckenboden – der aus Muskeln und Bindegewebe besteht, die Becken- organe auf ihrer Position hält und den Blasenschließmuskel stützt – schwach ist. Wie eine Hängematte sollte er eigentlich Blase und Gebärmutter von unten stützen und so für den Ver- schluss der Harnröhre sorgen. Ein in den Alltag integriertes Beckenboden- muskel- und Schließmuskeltraining kann bei leichteren Ausprägungen der Belastungsinkontinenz bereits aus- reichen, um wieder „dicht“ zu werden (vgl. unseren Buchtipp auf Seite 32). Dranginkontinenz und weitere Formen Wenn zwischen den hemmenden und stimulierenden Nervenimpulsen am Blasenmuskel ein Ungleichgewicht besteht, passiert es, dass die Nerven- zellen schon bei geringem Füllstand die Information „Blase voll“ senden. Dies geschieht bei der sogenannten Drang- inkontinenz. Die Harnblase ist kaum gefüllt, und schon verspüren Betroffene das plötzliche, nicht aufzuschiebende Verlangen auf die Toilette gehen zu müssen. Unbeabsichtigt verlieren sie kleine Mengen Urin, manchmal ent- lädt sich dieser aber auch schwallartig und läuft schlimmstenfalls die Beine herunter, bevor das stille Örtchen über- haupt erreicht wird. Dranginkontinenz kann die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ganz erheblich beeinträchtigen. Die Ursachen für eine Dranginkonti- nenz sind vielfältig: Infrage kommen Nieren Blase Harnröhre Prostata inkontinenz – hier führen Nerven- schäden dazu, dass der Schließmus- kel der Blase nicht mehr kontrollier- bar ist – sowie die Überlaufinkonti- nenz – hier läuft die Blase einfach über, wenn sie voll ist. Letztere betrifft vor allem Männer mit ver- Harnröhre größerter Prostata. Nicht nur die Anatomie ist unterschiedlich bei Frauen und Männern. Die Formen der Inkontinenz treten bei den Geschlechtern auch ungleich häufig auf. Geburtsschädigungen, Nervenerkran- kungen, Multiple Sklerose, Parkinson, Rückenmarksverletzungen, Schlag- anfall, Blasensteine, Blasenentzün- dungen, Krebs der Harnblase, Östro- genmangel in den Wechseljahren, Diabetes mellitus und Übergewicht. Oft liegen jedoch auch keine körper- lichen Störquellen beziehungsweise Erkrankungen vor. In diesem Fall spricht man von einer nassen oder überaktiven Blase (overactive bladder). Haben Sie das auch schon mal erlebt, dass Sie kurz vor einer Prüfung oder einem Vorstellungsgespräch alle paar Minuten aufs Klo müssen? Die Nerven liegen blank und die Ängste wählen die Blase als Ventil. Die überaktive Blase oder auch Reiz- blase kann mit einer Dranginkontinenz verknüpft sein, dann spricht man von einer psychosomatischen Drang- inkontinenz, die verhaltenstherapeutisch behandelt wird. Bei Männern ist die Dranginkontinenz in jedem Lebensalter die vorherrschende Form. Bei Frauen unter 50 Jahren ist sie selten, dafür tritt sie mit zunehmendem Lebensalter sehr viel häufiger auf. Trifft sie auf eine schon bestehende Belastungsinkontinenz, spricht man von einer Mischinkontinenz. Weitere häufig vorkommende In- kontinenzformen sind die Reflex- Mögliche Risikofaktoren Allein die Tatsache, eine Frau zu sein, erhöht statistisch gesehen das Risiko, irgendwann inkontinent zu werden, vor allem, wenn sie Kinder geboren hat. Der gesamte Organismus, insbesondere Bauchraum und Becken, werden durch Schwangerschaft und Entbindung stark in Mitleidenschaft gezogen. Jede dritte Frau ist zeitweise inkontinent, oft schon während der Schwangerschaft oder einige Monate nach der Geburt. Doch es gibt einen Lichtblick: Kontrollierte randomisierte Studien haben gezeigt, dass ein Beckenbodentraining während der Schwangerschaft das Risiko von Harninkontinenz deutlich senken kann. Das gilt natürlich auch für Frauen, die nicht gebären – regelmäßiges Becken- bodentraining minimiert auch hier das Risiko. Weitere Risikofaktoren betreffen beide Geschlechter gleichermaßen: • Zu häufige Toilettenbenutzung kann zu einer Verringerung der Blasenkapazität führen. • Zu seltene Toilettenbenutzung kann die Blasenwand chronisch überdehnen und eine Störung der nervlichen Regelkreise verursachen. • Das fortwährende Pressen bei Verstopfung kann Nerven und Muskeln schädigen. • Starkes Übergewicht erhöht den Druck auf den Beckenboden. • Rauchen und damit verbundener Raucherhusten. • chronische Atemwegserkrankungen. z r a w h c S a n n A : I N O T A R T S U L L I 30 5 | 2023

GESUNDHEIT Auch Medikamente können die Ent- stehung begünstigen. Hier sind ins- besondere Diuretika (entwässernd) zu nennen, aber auch Benzodiazepine (angstlösend), Muskelrelaxantien (muskelentspannend), Cholinergika (bei Demenz), Betarezeptorenblocker (bei Bluthochdruck und Herz-Rhyth- mus-Störungen) oder ACE-Hemmer (bei Herzschwäche) können die In- kontinenz fördern. Diagnose und Behandlung Bei Inkontinenz ist die erste An- laufstelle der Hausarzt, der Sie nach der Anamnese, einem Vorgespräch, an Fachärzt*innen in der Gynäko- logie oder Urologie überweist. In der Regel müssen Sie eine Urin- und eine Stuhlprobe abgeben. Weitere Unter- suchungen folgen, die klären: Ist die Prostata vergrößert? Liegt bei der Frau ein Prolaps (Gebärmuttersenkung) Husten ohne Druck auf die Blase Beim Husten entsteht ein extremer Druck auf die Bauchorgane; diese drücken nach unten und damit auf den zarten Beckenboden. Wenn Sie im Sitzen auf dem Stuhl eine Hand unter Ihren Beckenboden legen und kräftig husten, spüren Sie den Druck, der dort ankommt. Die folgende Anleitung hilft, diesen Druck zu reduzieren, denn ums Husten (und auch Niesen) kommen wir nicht herum. 1. Setzen Sie sich auf einen Stuhl und strecken Sie Ihren Oberkörper so lang wie möglich. 2. Drehen Sie den gesamten Oberkörper nach rechts oder links und heben Sie den gebeugten Arm auf der jeweiligen Seite hoch, so dass Sie nach hinten oben in Ihren Ellenbogen gucken. 3. Beim nächsten Ausatmen ziehen Sie Ihren Unterbauch nach innen und husten in Ihre Ellenbeuge hinein. Zum Üben reicht am Anfang auch ein Räuspern. Wiederholen Sie die Übung etwa 10-mal und haben Sie Geduld. Es braucht etwas Zeit, um diese Bewegung „einzuprogrammieren“. oder ein Vorfall, sprich eine starke Senkung bis zum Scheideneingang, vor? Gibt es Probleme beim Enddarm? Für weitere Aufschlüsse sorgen ein Hustenprovokations-Test, ein Ultra- schall zur Restharnbestimmung, eine Blasendruckmessung und gegebenen- falls eine Blasenspiegelung. Womöglich bekommen Sie einen standardisierten Fragebogen in die Hand gedrückt und dürfen ein sogenanntes Miktionstage- buch (Miktion nennt man die Blasen- entleerung) führen. Darin notieren Sie für eine bestimmte Anzahl von Tagen, wann und wie viel Sie Wasser lassen mussten, wie stark der Harndrang vor dem Toilettengang war und ob es zu einem unwillkürlichen Abgang kam. Außerdem vermerken Sie, wann und wie viel Sie getrunken haben und eventuell auch, wie viele Hilfsmittel, etwa Einlagen, Sie benutzen mussten. Eine Endoskopie (Spiegelung) bringt Licht in den Analkanal oder den End- darm. Manchmal ist auch eine Darm- spiegelung nötig, die Koloskopie. Dabei untersuchen Gastroenterolog*innen den gesamten Dickdarm auf mögliche Veränderungen. Je nach Grad der Darmschwäche beziehungsweise der Grunderkrankung wird eine : Diese Übung stammt aus dem Buch: DER KLEINE BECKENBODEN-COACH. DIE BESTEN ÜBUNGEN FÜR EINE STABILE MITTE Franziska Liesner, Trias 2021, 144 Seiten, 14,99 Euro

GESUNDHEIT Heilen mit Kälte A uf den ersten Blick könnte einem die Kältetherapie unsympathisch sein: Wir frieren nicht gerne und eine angenehme Wärme gehört zur Grund- lage des körperlichen Wohlbefindens. Schon früh aber haben Ärzte und medizinische Laien beobachtet, dass ein zeitlich begrenzter Kältereiz auch ein Heilmittel sein kann. Berühmt wurden Pfarrer Sebastian Kneipp und der autodidaktische Naturheiler Vincenz Prießnitz für ihre Wasser- und Kälte- therapie. Beide behandelten im 19. Jahrhundert Tausende Patient*innen mit kalten Güssen, kalten Bädern sowie Waschungen und verzeichneten damit bei einer Vielzahl von Erkrankungen enorme Erfolge. Heute ist belegt, dass Kneipp und Prießnitz richtig lagen: Reizen wir den Körper, fordern wir ihn aktiv, dann beginnt er seine Selbstheilungsfähigkeit zu verstärken. Dies ist im Übrigen auch das Prinzip der gesunden Wirkung von Sport und Bewegung. Bei der Therapie mit Wärme und Kälte, der Thermo- therapie, wird der Körper durch eine überdurchschnittliche Temperatur- anwendung stimuliert, auf die eine Gegenreaktion folgt. Bei der Sauna ist es zum Beispiel das Schwitzen. Die typische Gegenreaktion nach einem Kältereiz ist, dass sich der Körper Folge 8 wieder erwärmt. Wir kennen dieses Phänomen aus der Kindheit: Wenn wir nach einer Schneeballschlacht in einen warmen Raum kamen, begannen unsere Hände zu glühen. Damit ist auch schon das wichtigste Prinzip der Kältetherapie erklärt: Kälte soll keine Kälte erzeugen, sondern im Gegenzug die körper- eigene Wärmeproduktion anregen und den Körper stärken und abhärten. Im Medizinjargon nennt man dieses Prinzip Hormesis, was im Griechischen „anstoßen“ oder „anschieben“ meint. Die richtige Dosierung Die Wärme- und Kälteregulation beein- flusst den Körper vielseitig, vor allem reagieren Blutgefäße und Blutdruck, Herz und Lungen, aber auch der Stoff- wechsel, der Blutzucker und nicht zu- letzt das Immunsystem. Wird der Körper beispielsweise mit Kaltduschen, kalten Güssen oder dem kalten Tauchbad nach der Sauna gegen Kälte „trainiert“, funktioniert auch die körpereigene Ab- wehr gegen eine Erkältung besser. Es ist also der richtig dosierte Kaltreiz, der die Gesundheit fördert, und nicht das Verbringen des ganzen Tages bei komfortablen 22 Grad Celsius Raum- temperatur. Die Kunst ist, die richtige Dosierung zu finden. Genauso wie ein Marathonlauf eher ungesund, eine Stunde Walken in der Natur aber gesund Prof. Dr. med. Andreas Michalsen ist Professor für Klinische Naturheilkunde der Charité Berlin und Chefarzt der Abteilung Naturheilkunde am Immanuel Krankenhaus Berlin. Zu seinen Schwerpunkten zählen die Ernährungsmedizin, das Heilfasten und die Mind-Body-Medizin. Diese Kolumne schreibt er im Wechsel mit Dr. Isabel Bloss, Ärztin für Allgemeinmedizin, Naturheilmedizin, Anthroposo- phische Medizin und Traditionelle Chinesische Medizin. ist, kann Kälte vitalisieren und stärken, jedoch wenn sie zu stark ist oder zu lange dauert, schwächen und eine Erkältung verursachen. In der medizinischen Behandlung gibt es zwei grundsätzliche Formen der Kälte- therapie: die lokale und die systemische. Die lokale Kälteanwendung ist im engeren Sinne keine Reizreaktion. Hier wird gekühlt, um Schmerz zu lindern und die Durchblutung kurzfristig zu reduzieren, was etwa bei einer Ent- zündung hilfreich ist. Weit verbreitet ist die lokale Kühlung in der Sport- medizin. Wir kennen die Bilder, wenn akut verletzte Fußballspieler*innen zu- 34 5 | 2023

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Grundlage für Suppen und Soßen ge- nutzt werden – immer wieder für schlechte Schlagzeilen gesorgt. In einem Test der Stiftung Ökotest aus dem Jahr 2021 enthielt jedes fünfte von 49 Produkten Schimmelpilzgifte, die im Verdacht stehen, Erbgut- und Organ- schäden zu verursachen. Ein weiterer Test im Juli 2023 fand in 18 von 20 Konserven geschälter Tomaten das Hormongift BPA. Dieses stammt ver- mutlich von der Dosenbeschichtung, denn in Glas abgefüllte Tomaten waren BPA-frei. Empfehlenswerte Tomaten- produkte finden Sie auf Seite 39. Ausbeutung bei der Produktion Auch unter sozialen Aspekten lohnt es sich. bei Tomatenprodukten genauer hinzuschauen. Während bei frischen Früchten das Ursprungsland klar ge- kennzeichnet sein muss, landen vor allem in verarbeiteten Produkten oft Früchte, die unter sozial fragwürdigen Bedingungen angebaut und geerntet wurden. Ein Beispiel: Ganze 40 Pro- zent der Tomaten weltweit stammen aus China, darunter ein Teil aus der Region Xinjiang. Die hier lebende muslimische Minderheit, die Uiguren, soll systematisch ausgebeutet und in Umerziehungslagern zu Zwangsarbeit verpflichtet werden – mitunter auch auf Tomatenplantagen. Während die USA schon seit Jahren gezielt Im- porte aus der Region verbieten, landen chinesische Tomaten weiterhin in europäischen Konserven. Und die Her- kunft muss von den Herstellern noch nicht einmal klar deklariert werden. Doch auch eine europäische Herkunft heißt leider nicht automatisch, dass Stab, Strauch und Rispe Das sind die Unterschiede Schätzungen zufolge gibt es etwa 10.000 Tomatensorten. Sie werden zwei verschiedenen Typen zugeteilt: den Stabtomaten und den Strauchtomaten. Stabtomaten wachsen so rasch in die Höhe, dass sie mit einem Stab oder Schnüren gestützt werden müssen, damit sie das Gewicht ihrer Früchte tragen können. Etwa 70 Prozent der weltweit angebauten Tomaten sind Stabtomaten. Strauchtomaten zeichnen sich durch ihren buschartigen Wuchs aus, denn sie wachsen bevorzugt in die Breite. Aufgrund ihrer geringeren Wuchshöhe müssen sie nicht gestützt werden – sie sind allerdings weniger ertragreich als Stabtomaten. Sowohl bei den Stab- als auch bei den Strauchtomaten reifen die Früchte oft an der Rispe von oben nach unten und werden einzeln je nach Reifegrad geerntet und lose verkauft. Rispentomaten sind hingegen direkt am Strauch gereifte Früchte, die mit der Rispe gepflückt werden. Mit der Ernte kann gewartet werden, bis alle Früchte reif sind. ERNÄHRUNG Carotinoide gegen Arterienverkalkung Obwohl Tomaten zu 95 Prozent aus Wasser bestehen und daher besonders kalorienarm sind, zählen sie wegen ihres hohen Vitamin- und Mineralstoff- gehalts zu den gesündesten Gemüse- sorten. Neben Kalium und Vitamin C sind vor allem ihre antioxidativ wirkenden Carotinoide gesundheitlich interessant. Der rote Farbstoff Lycopin dieser sekundären Pflanzenstoffe soll vor Arterienverkalkung und damit vor Herz- und Schlaganfällen schützen, Prostatakrebs vorbeugen sowie die Empfindlichkeit für Sonnenbrand reduzieren. Da Carotinoide hitzestabil und fettlöslich sind, sollten frische und gekochte Tomatengerichte stets mit gesunden Fetten wie zum Beispiel Oliven-, Raps- oder Leinöl zubereitet oder beträufelt werden. Dadurch kann der Körper ihre kostbaren Inhaltsstoffe besser aufnehmen. Gesunder Tomatengenuss Als Nachtschattengewächs enthalten unreife Tomaten – ähnlich wie grüne Kartoffeln – sogenannte Glykoalkaloide. Mit einem dieser Stoffe, dem Tomatin, schützen sich Tomatenpflanzen gegen Schädlinge, Krankheitserreger und Fraßfeinde. In sehr großen Mengen kann dieser Stoff auch für uns Menschen zu Übelkeit und Verdauungsbeschwerden führen. Tomatin wird jedoch beim Heranreifen der Früchte allmählich abgebaut, weshalb reife Tomaten von Menschen und Tieren völlig bedenken- los verzehrt werden können. Ein kluger Schachzug der Pflanze, denn damit er- höhen sich die Chancen für eine Aus- breitung ihrer Samen. Da Tomatin leicht bitter schmeckt, ist es sinnvoll, noch grünliche Tomaten grundsätzlich nach- reifen zu lassen und die Stielansätze zu entfernen (vgl. Kasten auf Seite 39). Eine Ausnahme bilden grüne Tomatensorten – mit zunehmender Reife entwickeln diese oft einen leichten Gelbstich und werden weicher in der Konsistenz. Unter den verarbeiteten Tomaten- produkten haben zuletzt vor allem Passata – passierte Tomaten, die als 38

ERNÄHRUNG Gegrillte Polenta mit Paprikagemüse Zutaten für 4 Personen: Für die Tomatensauce: 100 g Zwiebeln, 500 g Tomaten, etwas Öl, Salz und Pfeffer Für die Polenta: 500 ml Bio-Gemüsebrühe oder Wasser, 100 g Polentagrieß, Salz, Pfeffer, etwas Öl Zubereitung: 1. Für die Tomatensauce Zwiebeln schälen, in dünne Streifen schneiden und in etwas Öl in einem Topf dünsten. Die Tomaten grob auf- schneiden und zu den Zwiebeln geben. Mit Salz und Pfeffer würzen und für mindestens eine Stunde köcheln lassen. 2. Für die Polenta Gemüsebrühe oder Was- ser in einem Topf zum Kochen bringen. Unter ständigem Rühren den Polentagrieß einrüh- ren, mit Salz und Pfeffer würzen und 30 Minu- ten auf kleiner Flamme garen. Häufig umrüh- ren, damit nichts am Boden kleben bleibt und verbrennt. Die Polenta in eine Auflaufform füllen (ca. 2 cm hoch) und auskühlen lassen. Paprikagemüse: 50 g Zwiebeln, etwas Öl, 400 g Paprika, rot und/oder gelb, 500 ml der vorbereiteten Tomatensauce, Salz und Pfeffer, Gewürze (Menge nach Belieben): Paprikapulver, Chilipulver 3. In der Zwischenzeit die Zwiebeln für das Paprikagemüse schälen und in dünne Schei- ben schneiden. Öl in einem Topf erhitzen und die Zwiebeln darin andünsten. 4. Paprika waschen, in mittelgroße Würfel schneiden (ca. 3 x 3 cm) und zu den Zwiebeln geben. Mitrösten und anschließend die vor- bereitete Tomatensauce dazugeben. Würzen und köcheln lassen. 5. Die Polenta aus der Form nehmen und portionieren (zum Beispiel in Dreiecke schnei- den). Etwas Öl in einer Pfanne erhitzen und die Polentastücke darin goldbraun grillen. BBQ-Sauce Zutaten für ca. 350 g: 100 g Zwiebeln, 35 g Öl, 15 g Margarine, 200 g Ketchup, 100 ml Cola, 1 EL Sojasauce, 1 TL Senf, Salz und Pfeffer, Gewürze und Kräuter (Menge nach Belieben): Paprikapulver, Chilipulver, Wacholderbeeren, Lorbeerblätter, Oregano Zubereitung: 1. Die Zwiebeln schälen und in kleine Würfel schneiden. Öl und Margarine in einem Topf erhitzen und die Zwiebelwürfel darin auf mittlerer Stufe dünsten. 2. Die restlichen Zutaten dazugeben und den Topf vom Herd nehmen. Die Masse gut vermengen und abschmecken. 3. Sofort verwenden oder in saubere Gläser umfüllen und im Kühlschrank aufbewahren. h c s e R a s i L : S O T O F 5 | 2023

ERNÄHRUNG Geflügel Mehr Empathie fürs Federvieh Geflügel wird in Deutschland gern gegessen. Das magere Fleisch hat in den vergangenen Jahren deutlich an Beliebtheit gewonnen. Schön wäre, wenn sich mehr Menschen dafür interessierten, wie die Tiere aufgewachsen sind, findet Birgit Schumacher. Denn nur dann wird sich etwas an den Haltungsbedingungen ändern. 42 5 | 2023

ERNÄHRUNG GEWINNSPIEL Wir verlosen 3 Genießerboxen „Würzöle“ von Bio Planète unter biomagazin.de/ gewinnen* ca. 4.800 Vögel, die als „Waldland“- Puten in Mecklenburg aufwachsen dürfen: ohne Stall, dafür mit vier Hektar Wiese und einem Hektar Wald als Lebensraum. Es gibt zwar Wind- schutzhütten und Futterautomaten, ansonsten aber führen die Tiere ein Leben, wie es ihre einst wild lebenden Vorfahren in den Wäldern und Steppen Nordamerikas und Mexikos taten. Die Verantwortung der Kund*innen Unter ähnlich idyllischen Bedingungen zieht auch der Brunnenhof seine Puten und Landgockel in Künzelsau-Mäusdorf nahe Heilbronn auf. Die Tiere streifen durch Streuobstwiesen, werden mit hof- eigenem Getreide gefüttert und über- durchschnittlich lange gehalten. Das ermöglicht ein gesundes Wachstum und eine besondere Reife des Fleisches, das in der hofeigenen Manufaktur ver- arbeitet und verkauft wird. Doch seit die Lebenshaltungskosten steigen, sinkt die Nachfrage nach Bio-Geflügelwurst Die Freiländer Bio Geflügel GmbH ist der zweitgrößte deutsche Bio-Ge- flügelanbieter mit 40 Betrieben, auf denen nicht nur Masthähnchen heran- wachsen, sondern auch Puten. Haupt- sächlich Bronze-Puten, die in den 1970er Jahren als langsam wachsende Rasse gezüchtet wurden und sich gut für die Freilandhaltung eignen. Auslauf und Platz haben alle Freiländer-Puten – ganz besonders gut haben es aber die Anzeige und -fleisch deutlich. Landwirt Maik Noz versteht das nicht und sagt: „In Umfragen wünschen sich 90 Prozent eine kleinbäuerliche Bio-Landwirt- schaft, aber obwohl wir ein Bilderbuch- betrieb sind, fragen die Verbraucher unsere Produkte nicht mehr nach.“ Den Verbraucher*innen sei offenbar nicht bewusst, dass sie mit ihrer Kauf- entscheidung über eine bestimmte Art von Landwirtschaft mitbestimmen. Der Geflügelzüchter findet: „Es reicht nicht, sich darüber zu freuen, dass es kleine, feine Familienbetriebe mit guter Tierhaltung gibt, wenn die Leute nicht dort einkaufen, sondern lieber zum Discounter gehen und da billiges Bio- Geflügel kaufen. Wenn das so weiter- geht, wird es bald nur noch Groß- konzerne mit Zigtausend Tieren geben.“ Was es seiner Meinung nach braucht, ist „dass Kunden, Bio-Erzeuger und der Handel wieder stärker zusammen- halten und die Leute bereit sind, Ver- antwortung zu übernehmen.“ . 0 8 e t i e S f u a e m h a n l i e t l e i i p s n n w e G r u z n e n o i t a m r o f n I e r e s n u e i S n e t h c a e b e t t i B * Gute Adressen Freiländer Bio-Geflügel Ganze Hähnchen und Puten, Bio-Fertiggerichte, Bio-Geflügel- wurst, Aufschnittsorten und Schinkenerzeugnisse bietet Frei- länder Bio-Geflügel aus Fahrenzhausen im Naturkostfach- handel und im eigenen Onlineshop freilaender.de Bioputenhof Wallner Ob helles Brustfleisch, dunkles Keulenfleisch, gewürztes Fleisch, Schinken, Würste, Salami oder eine ganze Pute – eine große Vielzahl an Bio-Putenprodukten hält der Bio- putenhof Wallner aus dem Dachauer Landkreis bereit wallners-bioputen.de Brunnenhof Bio-Puten und -Landgockel, ganz und zerlegt, oder Geflügel- wurst und Räucherware verkauft der Demeter-Betrieb der Familie Noz im eigenen Hofladen in Künzelsau, in Naturkost- läden, Naturgroßhandel, Einzelhandel, Hofläden der Region und online unter gefluegelvombrunnenhof.de Die BioHennen AG Eier, Fleisch von Hühnern und Gockeln, Gulaschsuppe, Bolognese, Frikassee und Suppenhuhn-Produkte wie Hühner- bouillon – alles in Bio-Qualität – gibt es von der Legegemeinschaft diebiohennen.de e t è n a l P o i B : S O T O F 44 5 | 2023

ERNÄHRUNG Hagebutte Ende des 19. Jahrhunderts stand sie schon einmal im Rampenlicht: die Hagebutte. In dem Kinder- lied „Ein Männlein steht im Walde“ beschrieb der Dichter Hoffmann von Fallersleben anschaulich ihre purpurrote Farbe und ihr schwarzes Käppchen. Doch nicht nur äußerlich ist die Hagebutte ein echter Hingucker. Auch die Inhaltsstoffe können sich sehen lassen, denn die Frucht ist eine wahre Vitamin-C-Bombe und kann es locker mit exotischen Superfoods wie der Acerola oder der Camu- Camu-Beere aus dem Amazonas aufnehmen. Ein Naturschatz im stacheligen Dickicht Auffällig sind die elliptische Gestalt und das kräftige Rot der Hagebutte. Die Früchte der Wildrosen wachsen im europäischen und asiatischen Raum wild, die Rosen werden natürlich auch angebaut. Im September und Oktober, aber auch im Winter, ist Erntezeit. Wartet man den ersten Frost ab, sind die Früchte aromatischer und schmecken süßlicher. Gibt die Schale bei leichtem Druck etwas nach, können Sie mit dem Pflücken beginnen. Die Ernte gestaltet sich nicht immer leicht. Denn die zarte Frucht ist empfindlich und muss per Hand abgezupft werden. Und die Hundsrose, an der die Hagebutten unter anderem wachsen, ist mit zahlreichen Dornen besetzt. Doch es zahlt sich aus, sich durch das stachelige Dickicht zu kämpfen: Es winkt ein vitaminreicher Naturschatz. Hagebutten können Sie roh verspeisen. Allerdings ist es ratsam, vor dem Verzehr oder der Weiterverarbeitung Stiel und Kelch zu entfernen. Damit entledigen Sie sich der Folge 2 Johanna Zielinski ist Diplom-Ökotrophologin (Ernährungswissenschaftlerin) und absolviert derzeit eine Weiterbildung im Bereich Psychologie. Journalistisch machte sie Station beim WDR sowie einem privaten Radiosender. Die freie Autorin beschreibt sich selbst als leidenschaftliche Welten- bummlerin. In dieser Kolumne konzentriert sie sich jedoch auf heimische Gefilde und nimmt die wichtigsten regionalen Powerfoods unter die Lupe. Samen sowie der sie umgebenden Härchen, die Juckreiz auslösen. Nicht umsonst werden die kleinen Nüsschen bei Kinderstreichen gerne als Juckpulver eingesetzt. Von Mus bis Tee – eine wandlungsfähige Frucht Hagebutten lassen sich nicht lange lagern. Darum empfiehlt es sich, sie zügig nach der Ernte zu verzehren, einzufrieren, zu trocknen oder sie zu Mus und Marmelade zu verarbeiten. Hagebuttenmarmelade und das Hagebuttenmark enthalten aufgrund der höheren Erhitzung allerdings nur noch einen Teil der Nährstoffe. Für das Trocknen benutzen Sie am besten ein Dörrgerät, die Temperatur sollte 40 Grad Celsius nicht überschreiten. Die getrockneten Schalen werden dunkel und kühl aufbe- wahrt. Für eine Tasse selbst gemachten Hagebuttentee über- gießen Sie zwei Teelöffel getrocknete Hagebuttenschalen und lassen den Aufguss mehrere Minuten ziehen. Wenn Sie verarbeitete Produkte wie Marmeladen oder Säfte kaufen, ist es wichtig, auf den Zuckergehalt und mögliche Zusatzstoffe zu achten. Denn dadurch können die gesundheitsförder- lichen Eigenschaften der Hagebutte an Wert verlieren. Auch als Nahrungsergänzungsmittel gibt es die Hage- butte, vor allem in Form von Pulver zum Einrühren in kalte Getränke, Müsli oder Joghurt. Beim Kauf empfiehlt es sich auf die Reinheit zu achten und dass die ganze Frucht mit den Samen (Galaktolipide) im Produkt verarbeitet wurde. Besorgen Sie das Pulver am besten in der Apotheke. Die Einnahme wird für mindestens einen Monat empfohlen – täglich ein bis zwei Tee- Ein Rezept für Hagebuttenmus finden Sie auf biomagazin.de/ kraft-der-beeren 46 5 | 2023

PSYCHOLOGIE I N T E R V I E W „Nehmen Sie Schlafstörungen möglichst gelassen!“ k c o t s e b o d a i | o d u t S a c i r f A : O T O F 48 5 | 2023 Eigentlich ist der Mensch natürlich auf Schlaf programmiert, damit sich Körper, Geist und Seele erholen können. Trotzdem finden viele schlecht in den Schlaf oder wachen müde und zerschlagen auf. Die Neurologin und Schlafspezialistin Dr. Gwendolyn Böhm erklärt, wie wir speziell im Herbst für ausreichenden, wohltuenden Schlaf sorgen können.

PSYCHOLOGIE 10 Tipps für erholsame Nächte Für einen guten Schlaf können Sie selbst eine Menge tun! Wir stellen Ihnen zehn Möglichkeiten vor, mit denen Sie Ihre Schlafgewohnheiten bewusst verändern können. 1 Beruhigendes für die Nase: Viele ätherische Öle, darunter Lavendel, Bergamotte, Weihrauch und Kamille, enthalten Verbindungen, die das Nervensystem beruhigen. Nutzen Sie ihre beruhigende und schlaffördernde Wirkung, indem Sie abends vor dem Schlafengehen ein paar Tropfen ätherisches Öl in eine Aromalampe oder einen Diffusor geben. Eine gute Alternative ist ein Duftsäckchen, das Sie neben Ihr Kopfkissen legen. Aus einem dünnen Stoffsäckchen und getrockneten La- vendelblättern können Sie es leicht selbst basteln. 2 Bewegung macht müde: So wichtig guter Schlaf für die physische Fitness ist, so hilfreich ist Sport auch für einen guten Schlaf. Körperliches Auspowern erleichtert das Einschla- fen und verlängert die Schlafdauer. Bestens geeignet sind Aus- dauersportarten wie Radfahren oder Walken. Doch Vorsicht: Treiben wir Sport, setzt unser Körper die Schlaf hemmenden Hormone Adrenalin und Cortisol frei. Deshalb sollten zwischen dem Trainingsende und dem Zubettgehen mindestens zwei Stunden vergehen. Ein Abendspaziergang oder ein flotter Spa- ziergang am Tag sind eine opimale Schlafvorbereitung. 3 Was unsere Ohren brauchen: Der Straßenlärm vor dem Fenster oder das Schnarchen des Partners: Geräusche, vor allem wenn wir sie als störend wahrnehmen, beeinträchtigen unseren Schlaf maßgeblich. Bei einer erheblichen Geräuschbe- lästigung können Ohrstöpsel helfen. Da sie unsere Hellhörigkeit verstärken, sollten wir sie nicht auf Dauer benutzen. Andere Klänge wirken sich dagegen schlaffreundlich aus, etwa Natur- geräusche wie Regen oder Meeresrauschen. Auch das Anhören langsam eingesprochener Geschichten, Podcasts oder Schlaf- meditationen erleichtern das Einschlafen. 4 Den Geist besänftigen: Zu viel Zeit vor dem Bildschirm, insbe- sondere mit sozialen Medien, sollten wir vor dem Einschlafen nicht verbringen. Beruhigend wirken hingegen kreati- ve Beschäftigungen wie Malen, Modellbau oder Puzzeln. Ebenso redu- ziert das Lesen eines Buchs mit nicht allzu stark aufwühlendem I n h a l t Ä n g ste u n d Stress. 50 5 Die richtige Schlafumgebung: Verwandeln Sie Ihr Schlaf- zimmer in eine Wohlfühloase, in der Sie gerne zur Ruhe kommen. Nutzen Sie dafür Möbel aus Massivholz und Textilien aus Naturmaterialien. Auch die Wahl der richtigen Matratze, Kissen und Bettdecke ist entscheidend für eine erholsame Nacht – alles, was Ihre Haut berührt, sollte sich gut anfühlen. Bereits während der Abendstunden können Sie das Licht dim- men, um die natürliche Schläfrigkeit zu unterstützen. In der Nacht hilft komplette Dunkelheit. Nicht ins Schlafzimmer ge- hören Computer und Fernseher, Leuchtuhren und elektromag- netisch wirksame Geräte wie Handys. 6 Den Körper beruhigen: Ein warmes Fußbad regt die Durchblutung an, wirkt beruhigend und somit schlafför- dernd. Eine anschließende Fußmassage ist die ideale Ergänzung. Die Traditionelle Chinesische Medizin empfiehlt die Massage der Fußgewölbe. Ebenso kann eine kalte Bauchwaschung kurz vor dem Zubettgehen beim Einschlafen helfen. Dafür tauchen Sie ein Tuch in kaltes Wasser, drücken es aus und kreisen mit leichtem Druck im Uhrzeigersinn über den Bauch. 7 Entspannungstechniken lernen: Die Aufmerksamkeit auf das Hier und Jetzt zu lenken, hat eine entspannende Wir- kung. Dafür gibt es verschiedene Techniken: Progressive Muskelentspannung: Angespannte Muskeln sind Begleitsymptome von Stress und Angst. Bei der Progressiven Muskelentspannung (PME) nach Jacobson werden sieben Mus- kelgruppen nacheinander gezielt angespannt, um anschließend zu erreichen, dass die Muskeln weicher und locker werden. Autogenes Training: Das autogene Training ist eine psychische Entspannungsmethode, die mit autosuggestiv wirkenden For- meln wie „Mein rechter Arm ist ganz schwer“ erreicht, dass der Körper einen tiefen Zustand der Beruhigung erlangt. Atemmeditation: Bei der Atemmeditation konzentrieren Sie sich auf Ihr bewusstes Ein- und Ausatmen und lassen aufkom- mende Gedanken vorbeiziehen. So gelingt der Fokus auf die Gegenwart und der Ausstieg aus Gedankenkreiseln. Body Scan: Der Body Scan ist eine strukturierte Reise durch den Körper, bei der Sie schrittweise dem gesamten Kör- perinnenraum von den Füßen bis zum Scheitel Ihre Aufmerksamkeit schenken. Allmählich stellt sich eine tiefe Entspannung ein, die Muskeln lassen locker, Atmung und Herzschlag verlangsamen sich. Yoga: Es gibt eine Vielzahl verschiede- ner Yoga-Stile, die in ihrem Anstrengungs- grad variieren. Vor dem 5 | 2023 k c o t s e b o d a | m a e t . g n i r i p s n i I : I N O T A R T S U L L I

PSYCHOLOGIE I N T E R V I E W Warum wirken meine Probleme, wenn ich nachts auf- wache, so viel größer und halten mich vom Schlafen ab? Was kann ich tun, um wieder in den Schlaf zu finden? Aus biochemischer Sicht befinden wir uns nachts, unter anderem durch den Anstieg des Hormons Melatonin und anderen hormonellen Begebenheiten, naturbedingt in einer Art Depression: Man sollte sich dessen bewusst sein und tunlichst nächtliches Grübeln vermeiden. Wenn man nachts solche Gedanken feststellt, empfiehlt es sich, lächelnd fest- zustellen, aha, jetzt treiben mich gerade wieder meine Hormone um, und sich dann gedanklich etwas anderem zuzuwenden. Sinnvoll sind dann entspannende Tätigkeiten wie Meditieren, Lesen oder das Hören von Podcasts. Wichtig finde ich, die nächtliche Wachzeit nicht als verlorene Zeit anzusehen, sondern auch mal zu versuchen, die nächtliche Ruhe und die geschenkte Zeit zu genießen. Wenn von Baldrian über Hörbuch bis Meditation nichts helfen will: Was ist von Melatoninpräparaten zu halten? Aus medizinischer Sicht ist der Einsatz von Melatonin- präparaten nur in Ausnahmefällen wirklich sinnvoll. Bei ansonsten körperlich gesunden Menschen unter 60 Jahren ist die körpereigene Melatoninausschüttung normaler- weise ausreichend. Diese erreicht üblicherweise einige Stunden nach der Dämmerung ihr Maximum. Wir sollten darauf achten, diese nicht zu stören, indem wir uns abend- lich Blaulicht, insbesondere von Bildschirmen, aussetzen! Das von Monitoren emittierte blaue Licht suggeriert dem Gehirn Tageslicht und unterdrückt somit die Melatonin- ausschüttung. Die Anwendung von Melatonin kann bei älteren Menschen sowie bei ausgeprägten Nachtmenschen sinnvoll sein, ich empfehle aber eine ärztliche Rücksprache. Verhelfen Schlaftracker zu einer guten Schlafroutine? Schlaftracker funktionieren meiner Erfahrung nach er- staunlich gut, sie geben zumindest einen guten Näherungs- wert. Ich empfehle aber allenfalls einen zeitlich befristeten Einsatz über beispielsweise eine Woche. Häufig schläft man wie gesagt deutlich mehr, als man selber wahrnimmt, und da können solche Geräte erst mal beruhigen und wir können Katastrophenszenarien, die sich das Gehirn, bezogen auf unsere Schlafqualität, ausmalt, berichtigen. Mittelfristig ist es aber wichtig, die Aufmerksamkeit vom Schlaftracker weg und anderswohin zu lenken. Denn in der Regel ist es so: Je mehr man versucht, den Schlaf zu kontrollieren, desto mehr Stress- hormone schüttet unser Körper aus beziehungsweise desto stärker sind unsere Schlafstörungen. Insofern lautet mein Rat: Nehmen Sie Schlafstörungen möglichst gelassen! Wenn die Erholsamkeit des Schlafes aber dauerhaft beeinträchtigt ist oder Sie trotz ausreichender oder verlängerter Schlafdauer ständig müde sind, sollten Sie ärztlichen Rat einholen. Das Interview führte Helena Obermayr Gutes für Ihren Schlaf Auch eine angenehme und wohltuende Atmosphäre ist wich- tig für einen erholsamen Schlaf. Hier finden Sie Produkte, mit denen Sie Ihr Schlafzimmer in eine Wohlfühloase verwandeln: Seidig-weich gebettet Bettwaren aus der Naturfaser Maulbeerseide bietet der On- lineshop von Raumkultur. Bes- tens geeignet für Allergiker*in- nen sorgen atmungsaktive Bettdecken, Kissen oder Matratzenauflagen mit Seidenfüllung für ein angenehmes Schlafklima. raumkultur.eu Schlummertrunk mit Honig Das Gute aus der Natur in einer Trinkampulle vereint: Der Hoyer Gute-Nacht-Trunk wirkt wohl- tuend und beruhigend. Dafür werden Baldrian, Hopfen und andere sorgfältig ausgesuchte Pflan- zen aus ökologischem Anbau schonend verarbei- tet. Abgerundet mit Bio-Lavendelblütenhonig eine echte Wohl- tat für die Seele. 100 ml kosten ca. 9,50 Euro. hoyer-honig.de Waldbaden zu Hause Hochwertiges Holz der alpenländischen Zirbe sowie anderen Baum- arten aus nachhaltiger, europäischer Forstwirtschaft verwendet Lamodula zur Her- stellung ihrer Massivholzmöbel. Ebenfalls erhältlich sind unter anderem Matratzen aus hochwertigen Naturmaterialien sowie metallfreie Lattenroste. lamodula.de Das Siegel schläft mit Auf umweltfreundliche Bettwaren sowie eine res- sourcenschonende und schadstofffreie Produktion setzt Billerbeck. Nachhal- tigkeitssiegel wie GOTS und der Blaue Engel zieren viele Produkte. Füllmaterialien wie Baumwolle, Daunen oder Wolle stammen aus biologischem Anbau und artgerechter Tierhaltung. billerbeck.info r e l l e t s r e h t k u d o r P e i d : S O T O F 52 5 | 2023

PSYCHOLOGIE Folge 4 Aus dem Bauch heraus W ie alle Menschen habe Wir müssten hellsehen können Warum ist das eigentlich manchmal so schwer? Wie treffen wir überhaupt Ent- scheidungen und was brauchen wir, um gut zu entscheiden? Galeide Heß ist Heilpraktikerin sowie Familien- und Trauma- therapeutin. In ihrer Berliner Praxis arbeitet sie mit Einzelklient*innen, Paaren und Familien. Sie gibt Seminare und Workshops zu den Themen Eigenverant- wortung und Selbstfürsorge. Sie ist verheiratet und hat zwei Kinder. auch ich in meinem Leben schon unzählige Entscheidungen ge- troffen. Manche waren gut, andere eher nicht so. Über einige bin ich heute noch froh, bei anderen wünsche mir manchmal, ich hätte damals anders ent- schieden. Manchmal habe ich lange ge- braucht, relativ kleine Entscheidungen zu treffen, in anderen Momenten konnte ich große, mein Leben beein- flussende Entscheidungen ganz leicht treffen. Ich wusste klar, was zu tun ist. Ich hatte ein deutliches Bauchgefühl, nach dem ich mich richten konnte. Das fühlte sich wie ein innerer Kompass an, dem ich mich gerne anvertraute. In meiner Arbeit treffe ich immer wieder Menschen, denen es extrem schwer fällt, Entscheidungen zu treffen. Sie sagen, ihnen fehle das Bauchgefühl. Kürzlich erzählte mir eine Klientin, dass sie im Restaurant regelmäßig für eine Freundin das Essen mitbestellt, weil diese nie wisse, was sie eigentlich essen will. Diesen Zugang zu sich selbst nicht zu haben, stelle ich mir schwer und anstrengend vor und es erinnert mich daran, dass es auch in meinem Leben Momente gab, in denen es mir schlicht unmöglich war, herauszufinden, was ich wollte oder brauchte. Das brachte mich in echte Not. Um eine Entscheidung zu treffen, müssen wir im Grunde genommen hellsehen können. Wir müssen wissen oder vorausahnen, wie sich das, was wir jetzt entscheiden, in der Zukunft aus- wirkt, und ob es uns damit gutgehen wird oder nicht. Dazu brauchen wir viele Informationen und Erfahrungen. Über unsere Sinne nehmen wir ständig unzählige Informationen aus unserer Umwelt auf. Unser Nervensystem ver- arbeitet sie und verknüpft sie dann mit unseren bisherigen Erfahrungen. Das alles setzt sich zusammen und lässt mich wissen, ob ich mich mit etwas wohl- fühle oder nicht, oder es gibt mir An- haltspunkte dafür, was ich brauche. Das ist ein ganz schön komplexer Vorgang, dem wir meist nicht viel Beachtung schenken. Wir sagen einfach, jemand hat ein gutes Bauchgefühl oder eben nicht. Aber eigentlich hat jeder Mensch das, was wir Bauchgefühl nennen. Wir sind alle mit unseren Sinnen ausgestattet und unser Nervensystem macht seine Arbeit, ob wir wollen oder nicht. Unser Nervensystem checkt ständig, ob wir sicher sind oder nicht. Wir scannen unsere Umgebung permanent darauf ab, ob irgendwo eine Gefahr lauert. Bewegt sich etwas am Rande meines Blickfeldes, höre ich etwas Ungewöhn- liches, rieche ich plötzlich etwas Un- angenehmes? Wir „lesen“ unsere Mit- menschen, nehmen wahr, ob sie uns freundlich oder feindlich gesonnen sind. Aufgrund all dieser Informationen wissen wir, ob wir sicher sind oder in Gefahr. Das ist ein körperliches Wissen, das wir besonders in unserem Bauch spüren. Wir haben dort ein wohliges oder mulmiges Gefühl. Was tun bei widersprüchlichen Bedürfnissen? Auch wenn ein Mensch nicht besonders geübt darin ist, auf dieses Gefühl zu hören, lässt es sich doch mit ein biss- chen Übung relativ leicht lernen, darauf zu achten. Jede*r kennt diese innere Stimme. Schwer wird es nur, wenn wir mehrere widersprüchliche Bedürfnisse wahrnehmen. Das kommt meist daher, dass wir irgendwann im Leben in einer Situation waren, in der es uns unmög- lich war, unserem Gefühl zu folgen, etwa weil uns als Kind keine andere 54 5 | 2023

WOHLBEFINDEN Das Comeback der Seife Früher war es in jedem Bad vorhanden, heute ist das klassische Seifenstück sehr viel seltener anzutreffen. Flüssigseifen, Gels und Waschschäume machen dem Naturprodukt Konkurrenz. Dabei bieten reine Seifen zahlreiche gesundheitliche und ökologische Vorteile. TEXT: SYLVIA JAHNS Seifen haben eine lange Tradition – ursprünglich als heilende Salbe genutzt, wurden sie bereits mehrere Tausend Jahre vor Christus geschätzt. Nachdem man auch ihre reinigende Wirkung er- kannte, war das Naturprodukt zunächst den oberen Schichten vorbehalten, bis sich die Seife durch vereinfachte Her- stellungsverfahren im 18. Jahrhundert zu einem Alltagsprodukt entwickelte. Heute steht uns eine große Seifenviel- falt zur Verfügung, aber nicht bei allem, was wie eine Seife aussieht, handelt es sich tatsächlich um Seife. Traditionelle Seifen werden aus Ölen und Fetten pflanzlichen oder tierischen Ursprungs durch Zugabe einer Lauge gewonnen, wodurch sich die Fettsäuremoleküle in Fettsäuresalze und Glycerin aufspalten. Am Ende eines mehrere Wochen dauernden Reifeprozesses sind feste Seifenstücke oder Seifenpasten ent- standen, die sich zur Körperpflege, aber auch für viele weitere Anwendungs- fälle in Haushalt und Garten eignen. Zu den bekanntesten Seifenklassikern, die immer noch nach den traditionellen Verfahren hergestellt werden, gehören die Alepposeifen aus Syrien und die be- rühmte Savon de Marseille aus Frank- reich. Schadet Seife der Haut? Starke Konkurrenz bekommt das schäumende Naturprodukt von so- genannten seifenfreien Waschstücken, die optisch von klassischer Seife kaum zu unterscheiden sind. Sie bestehen vor allem aus synthetisch hergestellten Tensiden, die mit weiteren Zutaten kombiniert ein festes Waschstück er- geben, das genau wie Seife benutzt wird. Hersteller bewerben diese auch als Syndets bezeichneten Seifenalter- nativen gern als besonders haut- schonend, weil ihr pH-Wert an den der Haut (4,5 bis 6,5) angepasst ist, während Naturseifen mit einem pH- Wert von 8 bis 9 im alkalischen Bereich liegen. Entsprechend häufig findet sich die Warnung, Seife greife den natür- lichen Schutzmantel der Haut an, wirke austrocknend und sei deshalb über das Händewaschen hinaus nicht für die Körperpflege zu empfehlen. Richtig ist zwar, dass neben dem Schmutz auch schützende Fette ent- fernt werden und sich der pH-Wert der Haut durch Seifenkontakt kurz- zeitig verändert. Allerdings erholt sich das Mikrobiom der Haut auch wieder zügig von der reinigenden Prozedur. Aus dermatologischer Sicht belastet vor allem zu häufiges Waschen – egal k c o t s e b o d a | a s i l A e : O T O F 56 5 | 2023

WOHLBEFINDEN Wie Sie prüfen, was drinsteckt Welche Inhaltsstoffe unbedenklich oder sogar vorteilhaft für die Haut sind beziehungsweise auf welche man der Gesundheit oder der Umwelt zuliebe besser verzichtet, lässt sich nicht immer leicht erkennen. Zu vielfältig ist die Zutatenfülle und damit auch der Begriffs- dschungel auf den Verpackungen. Hier setzen die Apps von codecheck und ToxFox an. Diese Apps können Sie nutzen, um Seifen und andere Kosmetikprodukte mit wenig Aufwand auf schädliche Inhaltsstoffe zu prüfen. Ihre Umweltverträglichkeit macht klassische Naturprodukte wie Kern- und Schmierseife ganz nebenbei auch zu einem willkommenen Hausmittel für Pflanzenfreund*innen. Denn mit einem simplen Wasser-Seifen-Gemisch lassen sich Blattläuse und andere Plage- geister ohne den Einsatz aggressiver Insektizide effektiv vertreiben. vgl. unseren Artikel in BIO 5/22 Braucht es für jeden Zweck eine eigene Seife? Zwar eignet sich Seife für zahlreiche Anwendungsfälle. Doch nicht jeder Seifentyp ist für die Haut- und Haarpflege, a l s Wa s c h - m i t t e l o d e r als Hausmittel gegen Schädlinge gleichermaßen ge- eignet. Klassische Seifen dienen vor allem der Reinigung. Das macht sie zum praktischen und nachhaltigen Produkt für den Haushalt, aber auch fürs schnelle Händewaschen zwischendurch. Sobald es darum geht, einen pflegenden Effekt zu erzielen, empfehlen sich hingegen Seifen mit einer höheren Überfettung, auf dem Produkt beispielsweise als „rückfettend“ beschrieben. Das be- deutet, dass diesen Seifen bei der Herstellung mehr Öl zugesetzt wird, sodass ein Teil des Öls nicht verseift wird, sondern in der Seife zurückbleibt. Dadurch werden Haut und Haar nicht nur sauber, sondern direkt noch mit einem feuchtigkeitsspendenden Film überzogen. Traditionsseife mit Lorbeeröl Bereits seit über 1.200 Jahren wird Aleppo-Seife nach einem hochwertigen, natürlichen Verfahren hergestellt. Hauptbestandteil ist das feuchtigkeitsspendende, verseifte Olivenöl, das die Haut reinigt, nährt und pflegt. Der Naturkosmetikhersteller Finigrana siedet seine Aleppo-Seifen mit Lorbeeröl. Es fördert die Durchblutung und sorgt für einen angenehmen Geruch. Die Variante mit vier Prozent Lorbeeröl kostet 5,40 Euro (180 g) und ist in Bio- und Naturkostläden erhältlich, außerdem online unter treibholz.de. Apropos Fett und Öle: Heutzutage wird für die Seifenherstellung häufig ökologisch problematisches Palm- oder Kokosöl verwendet. Sehr viel nach- haltiger sind Seifen aus regionalen Ölen oder – wenn es ein exotisches Öl sein muss – zumindest mit Rohstoffen aus biologischem Anbau. Was tun bei kalkhaltigem Wasser? Menschen, die in einer Region mit hartem Wasser leben, sollten be- achten, dass beim Zusammentreffen von Wasser, Kalk und Seife sogenannte Kalkseifen entstehen, die sich auf Haut und Haaren, auf Armaturen und in Textilien als schmieriger Film ablagern können und so das Reinigungsergebnis trüben. Ein unschöner Nebeneffekt, der maßgeblich dazu beigetragen hat, dass Eine Seife aus Algen Die zertifizierte Naturkosmetik des Kieler Unternehmens Oceanwell basiert ausschließlich auf marinen Wirkstoffen. So sorgen beispielsweise die Feuchtigkeitsbinder – in der Laminaria-Alge verhindern sie, dass die Pflanzen bei Ebbe austrocknen – als Extrakt in der Algen-Seife für glattere und straffere Haut. Die Algenseife reinigt zuverlässig und pflegt die Haut auch dank Kokosöl, Sheabutter sowie Rapsöl aus Schleswig-Holstein. Die für Hände, Gesicht, Körper und kurzes Haar geeignete Seife (80 g) kostet 12,40 Euro. Erhältlich ist sie bei Fachhändlern für Naturkosmetik, in SPAs, Kosmetikstudios und online unter ocean-cosmetics.de. alternative Tenside Seife als Zutat in Waschmitteln und Kosmetikprodukten stark verdrängt haben. Doch dieses Problem lässt sich mit- hilfe natürlicher Säuren leicht in den Griff bekommen. Nach dem Haare- waschen mit Seife wirkt beispiels- weise eine Spülung mit einer sauren Rinse wahre Wunder. Dafür spülen Sie Ihr Haar mit einer Mischung aus einem Liter Wasser und zwei Tee- löffeln Apfelessig nach dem Haare- waschen. Die Rinse entfernt nicht nur Kalkseifenreste, sondern schließt zu- dem die Schuppenschicht des Haars, wodurch es ganz ohne Silikone und Co. geschmeidig wird. Seifenrück- stände im Haushalt können Sie eben- falls leicht und umweltfreundlich be- seitigen – etwa mit einem klassischen Essigreiniger oder bei Ablagerungen in der Waschmaschine durch einen Leerdurchlauf mit Zitronensäure. Fazit: Aus ökologischer und gesundheit- licher Sicht spricht viel für die Nutzung naturbelassener Seifen. Die wenigen Schwächen des nachhaltigen Traditions- produkts lassen sich durch den richtigen Umgang mit ihr und das Hinzuziehen von ein paar umweltfreundlichen Haus- mitteln leicht beheben. r e l l e t s r e h t k u d o r P e i d : S O T O F 58 5 | 2023

I c h h a b e m i c h fü r S i e n a c h e m p f e h l e n s w e rt e n P r o d u k t e n u m g e s c h a u t u n d s t e l l e I h n e n h i e r m e i n e A u s w a h l v o r, I h r e -Tea m Stärkt die Knochen Eine geringe Knochenmineraldichte kann über Osteoporose zu Knochenbrüchen führen. Um vorzubeugen, ist es sinnvoll, Mineralstoffe einzunehmen, die Knochen, Muskeln und Gelenke stärken. Dazu gehören neben Calcium auch Magnesium und die Vitamine D3 und K2. Das gibt es als Kombipräparat beispielsweise von GSE. Die Zutaten des Präparats Osteomin sind rein pflanzlich, sie stammen aus Algen, Flechten, Soja und Maniok. 30 Tagesrationen kosten rund 25 Euro. Erhältlich in der Apotheke oder online unter gse.bio Superfood aus der Antike Hanfsamen gehörten schon in der Antike zu den Grundnahrungsmitteln und gelten heute als Superfood. Das Bio Hanfsamenöl Klassik von Renason Nature aus kaltgepressten, ungeschälten Hanfsamen ist reich an antioxidativ wirkendem Vitamin E und enthält Omega-6- sowie Omega-3-Fettsäuren. Der herb-nussige Geschmack bringt Raffinesse in Ihre Salate, Suppen und Pasta. In der 200ml-Keramikflasche ist das Öl lang haltbar, online direkt zu bestellen bei hemp delux für 18 Euro. hempdeluxe.de Histaminarm, gluten- und laktosefrei Die No-mato-Bio-Gemüsesoße von Histafood mit Karotte, Roter Bete, Paprika und italienischen Kräutern ist histaminarm, glutenfrei, laktosefrei und vegan und damit eine hervorragende Alternative zur histaminreichen Tomatensoße. Von Histafood gibt es übrigens noch weitere gute Produkte für Menschen mit Unverträglichkeiten. Ein Glas enthält 330 g und kostet 6,99 Euro. Online bestellbar bei histafood.eu r e t e i b n a t k u d o r P e i d : S O T O F 60 5 | 2023

Schützt die Zellen Spermidin, ein körpereigener Stoff, gilt als Treiber des Autophagie-Prozesses, der die Zellen vital hält. Allerdings nimmt der Spermidingehalt im Körper mit dem Alter ab. Um dem ent- gegenzuwirken, können Sie Spermidin über Lebensmittel wie Weizenkeime oder Sojabohnen aufnehmen; konzentriert liefern ihn Pulver oder Kapseln. Erhältlich beispielsweise von Raab Vitalfood in Bio-Qualität für rund 15 Euro für 100 Kapseln. In Reformhäusern oder online direkt bei raabvitalfood.de Licht für spätsommerliche Abende Die Tage werden wieder kürzer, die gemütlichen Abende auf Terrasse oder Balkon sind gezählt. Die stylische Barebones Beacon Laterne im Design einer traditionellen Fischerlaterne mit ihrem stufenlos dimmbaren LED-Licht sorgt für die passende Beleuchtung – als Tischlampe oder aufgehängt an ihrem Karabiner. Der Akku hält bis zu drei Stunden. Die Laterne ist für 69,95 Euro online erhältlich beispielsweise unter mkoutdoor.de Salat aus eigenem Anbau – nicht nur im Sommer Die Gartensaison verlängern? Die Salatrauke Rucola von Bingenheimer lässt sich im September aussäen und nach vier bis sechs Wochen ernten. Als pikante Zutat verfeinert sie Ihren Salat und ist auch als Sprosse zu ge- nießen. Lassen Sie doch einige Pflänzchen stehen, damit sie Samen für die nächste Aussaat bilden, das Saatgut ist nämlich samenfest. Das gilt übrigens für das gesamte Angebot, das online über biogartenladen erhältlich ist. Das 3g-Päckchen kostet dort 1,95 Euro. biogartenladen.de Gute Kulturen durch Fermentation Das Sauerkraut Deluxe von Suur hat eine angenehme Säure und wird ausschließlich aus Weißkohl und Salz hergestellt. Durch die natür- liche Fermentation enthält es wert- volle Milchsäurebakterien, die in dem unpasteurisierten Produkt er- halten bleiben. Es gibt noch weitere leckere Sorten wie Rote Beete & Ingwer, Spicy Blumenkohl oder Kurkuma & Curry. Ein 230g-Glas kostet 4,99 Euro und ist im Fach- handel erhältlich oder direkt bei suur.love r e t e i b n a t k u d o r P e i d : S O T O F 62 5 | 2023

WOHLBEFINDEN 64 5 | 2023

WOHLBEFINDEN 4 Tipps für die Planung Ihrer Fastenwanderung 1. Klären Sie immer vorher ärztlich ab, ob sich eine Fastenwanderung für Sie eignet. Grundsätzlich vom Fasten abgeraten wird Schwangeren und stillenden Frauen, Menschen mit Essstörungen, Demenz, einer Leber- oder Nierenfunktionsschwäche und Typ-1-Diabetes, wenn der Diabetes nicht gut eingestellt ist. 2. Wählen Sie diejenige Fastenart und das Angebot, das zu Ihren Vorstellungen und Erwartungen passt. Kriterien sind allen voran die Fastenverpflegung (vgl. auf Seite 68), aber auch Gruppengröße, Art der Unterbrin- gung, Länge und Schwierigkeitsgrad der Wanderungen, die regionale Lage und das Begleitprogramm – etwa Yoga, Qi Gong, Meditation, Gymnastik, Radfahren, Skilanglauf oder Schneeschuhwandern. 3. Planen Sie eine Fastenwanderung immer für Ihre Urlaubszeit, am besten auch die Entlastungstage vor dem Beginn der Wanderung. Wenn Sie mit dem Fasten anfangen, setzen Sie Ihren Körper damit unter Stress. Da sollten Arbeit, die Betreuung oder Pflege von Angehörigen nicht zu einer Doppelbelastung führen. 4. Achten Sie beim Kursanbieter auf eine fun- dierte Fastenleiterausbildung sowie ausgewiesene Kompetenzen im Bereich der Wandergruppenleitung; die Fastenakademie ( fastenakademie.de) bildet ärztlich geprüfte Fastenleiter*innen aus. Eine Liste mit allen Veranstaltern der aktuellen Saison finden Sie beispielsweise hier: fastenwelt.com und fasten-wander-zentrale.de/ Veranstalter ANETTE MAYR ist Fastenbegleiterin, Yogalehrerin, Ernährungs- und Gesundheits- beraterin, Mediatorin sowie Coach für Führungskräfte. Die Mutter von zwei erwachsenen Kindern fastet seit mehr als 15 Jahren regelmäßig und mit viel Begeisterung. Infos zu ihren Fastenkursen finden Sie unter relaxt-fasten.de. weder durch körperliche und geistige Aktivität oder aber durch körperliche und geistige Entspannung kennzeichnen. Wer nach Buchinger fastet, der soll sich auch bewegen – und das tun wir täglich mehrmals, in Form von Frühgymnastik, Wandern und Abendyoga. Die Morgenroutine Wie sieht nun ein typischer Tagesablauf beim Fasten- wandern aus? Geweckt werden wir um viertel vor acht durch ein Klopfen an unsere Tür, vor die uns Anette einen Tee mit Honig gestellt hat. Pünktlich um viertel nach acht treffen wir uns vor dem Seminarhaus. Wir stehen im Kreis und jede teilt GEWINNSPIEL Wir verlosen die Teilnahme an der von Anette Mayr geführten Fastenwander- woche vom 1. bis 8. Dezember 2024 mit Unterbringung im Einzelzimmer im Wert von 850 Euro unter biomagazin.de/ gewinnen* den anderen mit, wie sie sich gerade fühlt. Danach gehen wir schweigend zum „Tatzelwurm“, der Statue des legendären vor- alpenländischen Fabeltiers, die auf einem schönen Plätzchen am Waldrand steht. Hier auf der Wiese, mit Blick auf die Berge, hält unsere Fastenleiterin eine kleine Morgenmeditation mit uns ab und macht ein paar Yoga- oder Gymnastik-übungen. Dann gibt es Frühstück – jeden Tag übrigens eine andere Sorte Kräutertee, selbstver- ständlich bio. Und manchmal auch ein paar kleine Extras wie „Fastenschnaps“ – das ist Oxymel, zu Deutsch Sauerhonig, eine Mischung aus Apfelessig und Honig, die sehr viel besser schmeckt, als es sich anhört. Ebenfalls zur Morgenroutine gehört der tägliche Einlauf. Jede Teilnehmerin hat einen Reise- Irrigator dabei, dessen Behälter sie mit lauwarmem Wasser füllt und ihn erhöht aufhängt. An- schließend legt man sich auf den Rücken (manche bevor- zugen auch den Vierfüßlerstand) und führt das Endstück wenige Zentimeter ins Rektum ein. Danach lässt man das Wasser in den Darm laufen, wartet einige Minuten, setzt sich auf die Toilette und entledigt sich der Reste im Darm. Ich weiß, es klingt furchtbar, und ehrlich gesagt war der Einlauf auch das, wovor ich im Vorfeld am meisten Angst hatte. Nach der Woche gehört er immer noch nicht zu meinen Lieblings- beschäftigungen, aber es war weitaus weniger schlimm, als ich es mir vorgestellt habe. Den Darm zu reinigen, ist eine wichtige Säule beim Buchinger- Heilfasten und wer das nicht tut, tut sich schwerer mit dem Fasten, wird Hunger haben, müde sein und unter Kopf- schmerzen leiden. . 0 8 e t i e S f u a e m h a n l i e t l e i i p s n n w e G r u z n e n o i t a m r o f n I e r e s n u e i S n e t h c a e b e t t i B * t a v i r p : O T O F ; k c o t s e b o d a | R E T S A K L U N O S : I N O T A R T S U L L I 66 5 | 2023

WOHLBEFINDEN Welche Fastenarten gibt es? Fastenwandern kann man so gut wie überall – in Deutschland zum Beispiel im Allgäu, auf Sylt, an der Ostsee, im Schwarzwald oder an der Mecklenburgi- schen Seenplatte. Die Angebote von Fastenwanderun- gen unterscheiden sich unter anderem darin, womit die Fastenden vor, während und nach den Wanderungen verpflegt werden. Wir stellen Ihnen die gängigsten Ver- pflegungen beim Fastenwandern vor: Fasten nach Buchinger: Die Fastenverpflegung besteht aus Wasser, Kräutertees, Obst- und Gemüsesaft, Gemü- sebrühe sowie bei Bedarf etwas Honig. Basen-Fasten: fördert die Wiederherstellung eines aus- geglichenen Säure-Basen-Haushaltes im Körper. Dazu wird in der Regel basenbildende Reduktionskost in roher und gekochter Form angeboten, etwa frisches Obst, Roh- kostsalate und gekochte Gemüsegerichte. Fasten nach F. X. Mayr: beinhaltet neben einer Schon- kost mit pflanzlicher oder tierischer Milch und Brötchen auch eine bestimmte Esskultur und Kauschulung. Eine manuelle Bauchbehandlung ermöglicht eine Säuberung des Darms. Fasten nach der Heiligen Hildegard von Bingen: unter- scheidet sich in das Hildegard-Saftfasten und das Hilde- gard-Dinkelfasten (mit Dinkelbrei und -keksen, Gemüse- suppe sowie typischen Hildegard-Gewürzen und -Tees). Intervall-Fasten: Damit der Körper von seinen Reserven zehrt und die Entgiftung in Gang kommt, werden län- gere Essenspausen eingelegt. Wer zum Beispiel für 18 Stunden nichts isst, lässt eine oder zwei Mahlzeiten aus. Smoothie-Fasten: gelingt mit fein pürierten Früchten, Gemüse und/oder Blattgrün, welche mit Wasser zu ei- nem dickflüssigen Getränk aufbereitet werden. Rohkost-Fasten: Die Fastenverpflegung besteht aus veganer Rohkost in Form von Obst und Gemüse. neu, dass es auch andere Arten von Brühe gibt als die typische gelblich-blasse Suppengemüse- brühe. Unser Koch André hat ein wahres Talent, aus einer simplen Brühe eine Geschmacks- explosion zu zaubern. Der all- gemeine Favorit: die Brühe aus gerösteter Paprika. Um halb acht Uhr abends ist es dann Zeit für Yoga. Unsere Fastenleiterin Anette praktiziert und unterrichtet Yoga seit vielen Jahren. Jeden Tag üben wir eine andere Art von Yoga. Danach sitzen wir noch kurz zusammen. Wer mag, nimmt ein basisches Fußbad, trinkt einen Tee oder legt sich ins Bett und liest noch etwas. Denn das ist das Schöne hier: Man kann sein und tun, wie und was man will. Kein Gruppenzwang, keine Dogmen, kein Freizeitstress. Das Beste am Fasten Zu den besten Erfahrungen in meiner Fastenwoche fällt mir einiges ein: Da ist zum einen, dass ich mich mehr mit meinem Körper verbunden fühle. Durch das ständige In-der-Natur-sein und die Reduktion auf das Wesentliche habe ich meinen Körper und all das, was er Tag für Tag leistet, zu schätzen ge- lernt. Ebenfalls toll war die Atmosphäre innerhalb unserer Gruppe. Ich bin normalerweise nicht so der Gruppenmensch und das Wort „Gruppenreise“ hat bisher eher Flucht- reflexe in mir ausgelöst. In diesem Fall war es aber genau Großes Glück hatte Sandra Wickert (Zweite von rechts) auch mit ihrer Gruppe, 13 sympathischen Frauen. richtig – auch weil wir einfach so ein großes Glück hatten mit der Zusammensetzung. Jede Frau mit ihren jeweils eigenen An- sichten, Erfahrungen und Eigen- schaften war eine Bereicherung für die Gruppe. Dass nur Frauen dabei waren, ist übrigens reiner Zufall, wobei die Kombination aus Wandern, Fasten und Yoga durchaus mehr weibliche als männliche Teilnehmer anzu- sprechen scheint. Jeden Tag in Bewegung zu sein, die herr- liche Waldluft zu atmen und das in einer so schönen Gegend, war großartig. Doch meine erste Erfahrung mit dem Fasten und Fastenwandern wäre nicht so toll geworden ohne unsere phänomenale Fastenleiterin Anette. Es ist nicht einfach, sich voller Vertrauen in die Hände einer anfangs völlig fremden Person zu begeben – doch es wird um einiges leichter, wenn diese Person so sympathisch und nah- bar ist wie Anette. Die Darmentleerung Neben all diesen schönen Er- fahrungen und Menschen gab es auch etwas, auf das ich ge- trost hätte verzichten können. Das Fasten beginnt mit einer Darmentleerung, deshalb haben wir zu Beginn der Fastenwoche am Morgen des ersten Tages gemeinsam Bittersalz ein- genommen. Und nachdem ich den ersten Schluck überhaupt nicht schlimm fand und mich k c o t s e b o d a | A V O K I N L E R T S A N I R I : I N O T A R T S U L L I 68 5 | 2023

Orte für Ihre Auszeit Ein paar Tage dem Alltag entfliehen, die Seele baumeln lassen, bei sich selber ankommen, Kräfte sammeln, Anwendungen genießen, die Natur erkunden – das alles können Sie in den „Orten für Ihre Auszeit“, die wir Ihnen hier vorstellen: Hier finden Sie Bio-, Wellness- und Ayurveda-Hotels, Yoga-Retreats, Kur-Hotels sowie weitere Resorts. Kleinwalsertal – Vorarlberg/Österreich 500 Jahre Geschichte – bio – klimaneutral Auf 1.200 Meter Höhe im Naturhotel Chesa Valisa****s im Kleinwalsertal verbindet sich die Tradition der Walser und des Ayurveda mit modernem Zeitgeist, Wellness und Genuss. Hier erwarten Sie biologische Gaumenfreuden, vom Gault & Millau mit einer Haube ausgezeichnet. Das einzigartige Wellnessangebot im AlpinSPA verwöhnt mit Yoga, Ayurveda, Massagen und veganer Kosmetik. Das Hotel liegt direkt an der Ski- piste. Im Alpsommer ist die Hoteltüre Ausgangspunkt für Wanderungen und Fahrrad- touren in die Walser Bergwelt. Geniale Voraussetzungen für einen erholsamen Urlaub. Das Naturhotel Chesa Valisa****s Gerbeweg 18, 6992 Hirschegg/Kleinwalsertal | Österreich Tel. +43 5517 54140, info@naturhotel.at www.naturhotel.at Grafenwiesen – Bayerischer Wald/Deutschland a s i l a V a s e h C l e t o h r u t a N : O T O F Willkommen Wohlgefühl – entspannte Wellnesstage im Bayerischen Wald Nehmen Sie sich eine Auszeit umgeben von grüner Natur und sammeln Sie wertvolle Momente in ruhiger und entspannter Atmosphäre. Wellness auf über 4.000 qm, kulinarischer Genuss, auch vegetarisch und vegan, sowie ein buntes Body- & Mind- Fitnessprogramm mit Yoga, Waldgesundheitstraining, Aqua-Fitness uvm. sorgen für die richtige Balance von Körper, Geist und Seele. Spirit & SPA Birkenhof am Elfenhain Auf der Rast, 93479 Grafenwiesen | Deutschland Tel. +49 9941 4004 0, info@hotel-birkenhof.de www.hotel-birkenhof.de 70 5 | 2023

NEUE MEDIEN So entkommen Sie der digitalen Informationsflut Online-Meetings, soziale Medien, Chatten, Shopping im Internet, Serien streamen – digitale Medien sind aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Doch welche Auswirkung hat die digitale Reizüber- flutung auf unser Gehirn, unser Denken und unser Verhalten? Dieser Frage geht Prof. Dr. Martin Korte in seinem Buch nach. Dabei betrachtet der Neurobiologe nicht nur die negativen Auswirkungen, etwa dass eine übermäßige digitale Mediennutzung unsere Aufmerksamkeitsspanne reduziert. Auch die Chancen durch ihren richtigen Ein- satz erklärt er, denn mithilfe des Internets können zum Beispiel ältere Menschen ihr Gedächtnis auf Trab halten. Außerdem be- schreibt der Autor, wie digitale Medien im Bildungswesen sinnvoll eingesetzt werden können, und wie Künstliche Intelligenz unser Leben beeinflusst. Das Buch vereint umfangreiches Wissen aus der Neurowissenschaft mit dem Stand digitaler Technologien. Anhand vieler Studienergebnisse erklärt Korte die wissen- schaftlichen Zusammenhänge klar verständ- lich. Besonders hilfreich sind seine Rat- schläge, wie unser Umgang mit den digitalen Technologien im Alltag aussehen muss, damit wir wieder konzentrierter, produktiver und kreativer arbeiten. abzuschlagen. Für seinen Ratgeber hat er das Konzept des Positiven Neins entwickelt. Dafür bringt er den Leser*innen bei, wie sie sich Klarheit über ihre Absichten und Bedürfnisse verschaffen. Er erinnert sie an ihr gutes Recht, Nein zu sagen, und erklärt, wie es trotzdem gelingt, dass die Be- ziehung zum Gesprächspartner nicht leidet. Dabei geht er sehr detailliert und kleinschrittig vor. Das Buch richtet sich an alle, die Schwierigkeiten haben, Nein zu sagen, oder einfach ihre Kommunikations- fähigkeiten verbessern möchten. Die vielen Beispiele aus Situationen des Berufs- und Alltagslebens machen die Lektüre immer unterhaltsam. William Ury DIE KUNST, NEIN ZU SAGEN. DIE UNSCHLAGBARE METHODE FÜR SCHWIERIGE VERHANDLUNGEN Penguin 2023, 288 Seiten, 18 Euro Sagen Sie Ja Bedürfnissen zu Ihren Wir alle kennen Situationen, in denen wir Ja sagen, aber eigentlich Nein sagen wollen. Der Verhandlungs- experte William Ury weiß, wie wichtig und gleichzeitig schwierig es ist, im Be- ruf, aber auch im Alltag, einen Auftrag, einen Vorschlag oder ein Angebot ab- zulehnen oder jemandem eine Bitte Essen fürs mentale Wohlbefinden Unsere Ernährung beeinflusst unsere mentale und psychische Gesundheit. Deshalb trägt eine gesunde Ernährung auch zur Vorbeugung oder Behandlung psychischer Krankheiten bei. In seinem Buch stellt der Psychiater Dr. Drew Ramsey die zwölf wichtigsten Nährstoffe für ein gesundes Gehirn vor und verrät, in welchen Lebensmitteln diese zu finden sind. Das Buch ist kein Ernährungsratgeber mit strikten Speiseplänen. Stattdessen arbeitet der Psychiater mit verschiedenen Kategorien, aus denen sich die Leser*innen nach ihrem persönlichen Gusto Lebensmittel auswählen können. Wer nach innerer Balance strebt oder sich eine bessere Stimmung wünscht, sollte einen Blick in dieses Buch werfen, das ausführliches Wissen zu Ernährung, zur psychischen Gesundheit sowie zur Funktionsweise unseres Gehirns mit praktischen Empfehlungen kombiniert. Prof. Dr. Martin Korte FRISCH IM KOPF. WIE WIR UNS AUS DER DIGITALEN REIZÜBERFLUTUNG BEFREIEN Dr. Drew Ramsey MOOD FOOD. WIE DU MIT DEM RICHTIGEN ESSEN ZU INNERER BALANCE FINDEST Deutsche Verlags-Anstalt 2023, 320 Seiten, 24 Euro Hoffmann und Campe 2023, 300 Seiten, 18 Euro 72 5 | 2023

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LESERBRIEFE Leserbriefe Zu den letzten Ausgaben der BIO haben wir viele E-Mails und Briefe erhalten. Vielen Dank dafür! Hier einige Auszüge aus Ihren Zuschriften: Zum Artikel „Yoga im Wald“ in BIO 4/23 Liebes Redaktionsteam, ich hab mich wirklich sehr gefreut, als ich den Beitrag zum Waldyoga in der BIO entdeckte. Vor etwa einem Jahr er- hielt ich die Diagnose Burn-out. Es war ein Schock für mich, von heute auf morgen nicht mehr arbeiten zu können. Ich bin Ärztin und die Zu- stände im Krankenhaus sind so kräftezehrend, dass mein Körper mir irgendwann befohlen hat, zu pausieren. In den ersten Wochen nach meiner Diagnose konnte ich nicht wirklich viel machen. Meine Familie unterstützte mich zum Glück, wo sie konnte, sodass ich viel Zeit hatte, ein- fach mal zur Ruhe zu kommen. Nach einer Zeit habe ich angefangen, regel- mäßig im Wald Yoga zu machen und das hat vieles verändert. Ich hatte vor Jahren mit meiner Schwester schon einen Waldyoga-Kurs gemacht und die Übungen, die ich dabei gelernt habe, konnte ich dann direkt anwenden. Liebe Leserinnen und Leser, wir freuen uns über Ihre Zuschrift per E-Mail oder Brief. Lassen Sie uns wissen, worüber Sie immer schon mal einen Artikel in BIO lesen wollten oder welches Thema Sie besonders interessiert. Wir freuen uns auch über Ihre Anmerkungen zu Artikeln in BIO. IHR KONTAKT IN DIE REDAKTION: redaktion@biomagazin.de, Redaktion BIO, oekom, Goethestraße 28, D–80336 München Ich kann nur jedem raten, damit an- zufangen. Denn was in Ihrem Bei- trag steht, stimmt einfach: „Das Grün, das Zwitschern der Vögel, die leichte Brise, das Rascheln und die Schatten- spiele der Blätter, das Plätschern eines Bachs, das Summen der Insekten: All das entspannt und bringt die Stimmen im Kopf zum Schweigen.“ Hinzu kommt, dass die Wälder und Schluchten bei uns in Eisenach ein- fach traumhaft sind. Heute geht es mir schon besser. Wie genau es mit meiner Karriere weitergeht, weiß ich noch nicht. Aber das ist gerade auch nicht das Wichtigste für mich. Elisabeth K. aus Eisenach Zur Rubrik „Für Sie entdeckt“ in BIO 4/23 Hallo an das ganze BIO-Team, danke für die tollen Kauftipps, die man in der Zeitschrift immer findet! Man merkt, dass sie sorgfältig ausgewählt sind und Nachhaltigkeit immer eine Rolle spielt. In „Für Sie entdeckt“ bin ich dieses Mal an der wunderschönen Balkon- bar aus Holz hängen geblieben, die ich direkt bestellt und an meinem Ge- länder angebracht habe. Die Bar gibt meiner kleinen grünen Balkon-Oase den letzten Schliff. Wenn Freunde und Familie vorbeikommen, stelle ich dort Snacks und Getränke ab. Das sieht toll aus und ich wurde schon mehrfach darauf angesprochen, was das für eine coole Idee ist. Tara P. per E-Mail Wenn Sie eine spezielle Frage an andere Leserinnen und Leser richten möchten oder Rat wissen und Ihre Erfahrungen mitteilen möchten, schreiben Sie uns bitte kurz und konkret an leserbriefe@ biomagazin.de. Wiederholen Sie bitte die Frage, auf die Sie Bezug nehmen, und geben Sie auch die entsprechende Ausgabennummer der BIO an, in der die Frage stand, auf die Sie antworten. Bitte teilen Sie uns mit, wenn wir Ihren Namen und Ihren Wohnort veröffentli- chen dürfen – oder nur Ihre Initialen und ggf. den Wohnort. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir aus Platzgründen nicht jede Zuschrift veröffentlichen können. Zudem behält sich die Redaktion Kürzungen vor. Leser*innenbriefe stellen keine redaktio- nelle Meinungsäußerung dar. 78 5 | 2023

LESERBRIEFE wieder auf sie eingeredet, dass sie sich Hilfe suchen muss. Mittler- weile sag ich gar nicht mehr viel und fühle mich ziemlich machtlos. Ich habe das Gefühl, dass sie Angst vor einem Arztbesuch hat, verstehe aber nicht, woran das liegt. Hat jemand schon einmal eine ähnliche Situation durchlebt und weiß Rat? Bernt I. per E-Mail Kann ich meinem Kind fermentierte Lebensmittel geben? In letzter Zeit fermentiere ich viel und gerne Gemüse. Ein Trend in der Küche, der mir super gefällt und auf den ich direkt aufgesprungen bin. Meine Verdauung ist seither super und ich habe das Gefühl, dass es meinem sechsjährigen Sohn auch gut tut. Jetzt hat aber meine Mutter bei ihrem letzten Besuch behauptet, fermentierte Lebensmittel seien für Kinder nicht ratsam und sogar ge- fährlich. Seitdem bin ich verunsichert. Die Hausärztin war mir da auch keine große Hilfe. Vielleicht weiß einer Ihrer Leser mehr darüber? Melina E. per E-Mail Leser*innen antworten Leser*innen Zur Frage „Was tun bei einem Blähbauch?“ aus BIO 4/23 Bei den Schilderungen der Leserin Gudrun T. musste ich direkt an eine Histaminintoleranz denken! Sie schreibt, dass sie ständig einen Blähbauch hat, obwohl sie sich gesund ernährt und viel Hülsenfrüchte, Nüsse und Käse isst. Das sind grundsätzlich gute Lebensmittel, doch wenn man kein Histamin verträgt, sind es genau die Dinge, die man nicht essen sollte. Leider können Ärzte eine Intoleranz nicht direkt ermitteln. Man muss einfach über mehrere Monate aus- probieren, was man verträgt und was nicht. Wenn man nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel immer wieder Beschwerden hat, ist eine Intoleranz sehr wahrscheinlich. Meine Tochter hat diesen Weg schon hinter sich. Mittler- weile weiß sie, was sie verträgt und was nicht. Es ist echt nervig, aber es geht! Katharina N. per E-Mail Anmerkung der Redaktion: In der Ausgabe 2/2022 haben wir diesem Thema einen ausführlichen Beitrag ge- widmet. Dort erfahren Sie auch, welche Lebensmittel einen hohen bzw. armen Histamingehalt aufweisen. Zur Frage „Was tun gegen Gelenkschmerzen?“ aus BIO 3/23 Bei Gelenkschmerzen im Knie, die bei mir im Winter oder bei nasskaltem Wetter auftreten, schütze ich meine Kniegelenke mit Kniewärmern aus Angorawolle vor Kälte und Zugluft. Dadurch bleibt die Gelenkschmiere geschmeidig. Bei starken Schmerzen nehme ich zwei Kniewärmer pro Knie. Gelegentlich reibe ich meine Knie- gelenke mit Arnikaöl ein, das auch einen wärmenden Effekt hat. Ich hoffe, mein Tipp ist hilfreich! Brigitte W. per E-Mail Korrektur Vielen Dank an die aufmerksame Leserin Angelika S., die uns darauf hingewiesen hat, dass uns bei der Vorstellung der Mehl- typen in unserem Beitrag ein Fehler unter- laufen ist. Die breite Palette an Weizen- mehlen beinhaltet nicht den Type 815, gemeint war Type 812. Wir bitten, dieses Versehen zu entschuldigen. Hinweise zur Gewinnspielteilnahme | Datenschutzinformationen Sie möchten an unseren Gewinnspielen und Verlosungen teil- nehmen? Dann senden Sie eine Postkarte an: BIO, oekom, Goethe- straße 28, D–80336 München oder besuchen Sie unsere Website biomagazin.de/gewinnen. Datenschutzhinweis: Die oekom verlag GmbH verarbeitet Ihre personenbezogenen Daten (Name, Adresse, E-Mail-Adresse) ausschließlich zum Zwecke der Durchführung des Gewinn- spiels. Rechtsgrundlage hierfür ist Ihre Einwilligung. Mit der Übermittlung Ihrer personenbezogenen Daten (per E-Mail, On- lineformular oder postalisch) bestätigen Sie, dass Sie an dem Gewinnspiel freiwillig teilnehmen wollen und dass Sie mit der absendenden Person identisch sind. Ihre Daten werden ausschließlich für die Zustellung des Gewinns an unseren Vertragspartner Verlegerdienst München oder an die Unter- nehmen, die Gewinne bereitstellen, weitergegeben. Eine Über- mittlung Ihrer Daten in Drittländer findet nicht statt. Ihre Daten werden nur so lange gespeichert, wie sie für die Abwicklung des Gewinnspiels notwendig sind. Selbstverständlich können Sie jederzeit Ihre Einwilligung unter info@oekom.de wider- rufen, sich über Ihre Daten informieren und eine Herausgabe, Löschung oder Berichtigung beantragen. Ihnen steht ein Be- schwerderecht bei einer Aufsichtsbehörde zu. Unseren Daten- schutzbeauftragten erreichen Sie unter datenschutz@oekom. de. Ausführliche Datenschutzinformationen finden Sie unter oekom.de/datenschutz. 80 5 | 2023

VORSCHAU Ausgabe BIO 6/2023 erscheint am 15. November 2023 Ernährung in den Wechseljahren Während der Wechseljahre leiden viele Frauen an Schweißausbrüchen, Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen und Gewichtszunahme. Die hormonelle Umstellung kann sogar zu Osteoporose, Muskel- und Gelenkschmerzen oder Herz- und Kreislaufbeschwerden führen. Zum Glück lassen sich mit der richtigen Ernährung viele Probleme lindern. Gutes für die Nieren Kaum ein Organ ist so komplex, erfüllt so viele wichtige Funktionen und ist uns zugleich so wenig präsent wie unsere Nieren. Dabei leidet in Westeuropa mittlerweile jede*r Zehnte unter einer chronischen Nierenerkrankung. BIO klärt über die Ursachen und Symptome einer Nierenschwäche auf und gibt Tipps, wie wir unser einzigartiges Organ gesund halten. Adieu Zucker Für die vorletzte BIO-Chal- lenge sagen Anni Reeh und Christine Fischer vom BIO-Team dem Industrie- zucker den Kampf an. 30 Tage lang werden sie auf alles, was künstlich gesüßt wurde, verzichten: Kuchen, Schokolade und Gummibä- ren, aber auch verarbeitete Lebensmittel wie Tomaten- soße, in der gern viel Zucker enthalten ist. Ob sie das durchhalten? WEITERE THEMEN Natürliche Hilfe bei Husten, Schnupfen und Co. Grünkohl Nüsse und Trockenobst Ehrliches Feedback geben Nachhaltiger Schmuck Küchenhelfer s r o t c e v p o t : I N O T A R T S U L L I ; k c o t S e b o d a | a n i l . A a n i l A , a d r o G a L , c i d r o G a n a g a r D : S O T O F Verzeihen und vergeben Verzeihen zu können, ist nicht nur eine hehre Tugend – man tut sich damit vor allem selbst einen großen Gefallen. Denn wer sich im Vergeben übt, senkt das eigene Blutdruck- und Stresslevel, hat bessere Laune und schläft ruhiger. BIO verrät, wie´s gelingt. 6 A u s g a b e n p l u s P r ä m i e 3 5 , 4 0 E u r o * • keine Ausgabe verpassen • bequeme Lieferung nach Hause • tolle Prämie 6 Ausgaben pro Jahr 35,40 Euro* 82 Gleich bestellen! biomagazin.de/abo vertrieb@biomagazin.de 08105/388-563 * Angebot gilt innerhalb D.

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